Satire der Marke "Tagespresse" – hier Anchor Joachim Fuchs alias Joachim Brandl – wird es im ORF vorerst nicht mehr geben.

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Bei der Vorstellung der "Tagespresse" im September, von links: Berni Wagner, Magda Kropiunig, Sebastian Huber, Jürgen Marschal, Joachim Brandl, Fritz Jergitsch, Antonia Stabinger, David Scheid.

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Wien – Von der Satiresendung "Tagespresse aktuell" wird es im ORF trotz guter Quoten keine zweite Staffel geben. Zumindest vorerst nicht, sagt "Tagespresse"-Gründer Fritz Jergitsch zum STANDARD. Der Grund? Das Team um Jergitsch, Jürgen Marschal und Sebastian Huber will sich nach dem Abstecher ins Fernsehen wieder auf das konzentrieren, was es erfolgreich gemacht hat: Online. "Das Herzstück", so Jergitsch.

Mit durchschnittlich 242.000 Zusehern pro Folge und einem Marktanteil von 19 Prozent konnten die Sendungsmacher zwar dienstags um 23 Uhr in ORF 1 beim Publikum reüssieren, aber nicht immer den eigenen Ansprüchen gerecht werden. Ein kleines Autorenteam, das am Werk ist und unter schwierigen Produktionsbedingungen jede Woche liefern muss, das nage auch inhaltlich an der Substanz.

Jergitsch: "Außergewöhnliche Belastung"

Und so fällt auch das Resümee von Fritz Jergitsch aus: "Die letzten Monate waren für uns alle eine sehr spannende Zeit, aber auch eine außergewöhnliche Belastung. Umso mehr ehrt es uns, dass uns der ORF eine Fortsetzung angeboten hat. Jürgen, Sebastian und ich sind nach langer Diskussion zum Schluss gekommen, dass wir uns in den nächsten Monaten auf die Website konzentrieren wollen, da sie für uns das Herzstück der 'Tagespresse' darstellt, welches wir in den nächsten Monaten stärken wollen. Wir haben uns daher entschieden, 'Tagespresse aktuell' vorerst nicht weiterzuführen."

Zufriedenheit beim ORF

Der ORF hätte "Tagespresse aktuell" wohl gerne in eine zweite Staffel geschickt. ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner sagte Ende November 2017 auf STANDARD-Anfrage, ob es eine Fortsetzung geben werde und zur Zwischenbilanz: "Der Zuspruch beim Publikum – und besonders bei den Jungen – ist ein Versprechen für die Zukunft." Die Folgen hätten sowohl für sich als auch im Sendeplatzvergleich "top performt".

Mit durchschnittlich 302.000 Zusehern startete "Tagespresse aktuell" am 19. September in ORF 1 verheißungsvoll, bei der letzten Folge Mitte Dezember waren dann nur mehr 196.000 dabei. Und dennoch: Der Schnitt von 242.000 Zusehern pro Episode kann sich sehen lassen. Zum Vergleich: Am Dienstag kamen die "Science Busters" auf 181.000 Seher bei einem Marktanteil von 14 Prozent, allerdings startete die Ausgabe erst um 23.30 Uhr. Vor einer Woche, also am 16. Jänner, schauten um 23 Uhr 217.000 zu. (Oliver Mark, 24.1.2018)