Vatikanstadt – Papst Franziskus ruft dazu auf, "Fake News" entschlossen "aufzudecken und auszumerzen". Falschmeldungen gingen "mit intoleranten und zugleich reizbaren Haltungen einher und führen nur zur Gefahr, dass Arroganz und Hass eine immer weitere Verbreitung finden", warnte Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel.

Sie würden "durch manipulative Nutzung der sozialen Netzwerke" in Umlauf gebracht. Oft geschehe das "rasend schnell, wie ein Virus, der nur schwer eingedämmt werden" könne, schreibt der Pontifex in dem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben.

Schon eine scheinbar leichte Verdrehung der Wahrheit könne gefährliche Auswirkungen haben, schreibt der Papst. Indem Falschmeldungen sich Stereotype und Vorurteile zunutze machten, sei es ihnen ein Leichtes, "Angst, Verachtung, Wut und Frustration" auszulösen. Niemand könne sich der Verantwortung entziehen, solchen Unwahrheiten entgegenzutreten. Insbesondere Journalisten seien hier auf den Plan gerufen. Sie seien die "Hüter der Nachrichten".

"Die Wahrheit wird euch frei machen", zitiert der Papst in der Überschrift für seine Botschaft zum 52. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel aus dem Johannes-Evangelium. Er ruft dazu auf, einen "Journalismus für den Frieden" voranzutreiben. Dabei gehe es nicht um Schönfärberei, sondern um einen Journalismus, der sich nicht verstelle, "der der Unwahrheit, der Effekthascherei und dem prahlerischen Reden den Kampf ansagt", der sich nicht "vom Strudel der Sensationsgier und der verbalen Gewalt mitreißen" lasse und der von Menschen und für Menschen gemacht sei. Es solle nicht darum gehen, "Nachrichten so schnell und lukrativ wie möglich 'an den Mann zu bringen'", sondern die tatsächlichen Ursachen der Konflikte zu erforschen.

Der Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel der katholischen Kirche findet jährlich am Sonntag nach Christi Himmelfahrt und damit heuer am 13. Mai statt. Die päpstlichen Botschaften zu den verschiedenen Welttagen werden vom Vatikan meistens mehrere Monate im Voraus veröffentlicht. (APA, Reuters, 24.1.2018)