Datenpflege und Analyse kann für mittelständische Unternehmen schnell teuer werden. Siemens will da ansetzen und sich mit einem neuen Angebot als Software-Experte etablieren: Gemeinsam mit deutschen Mittelständlern soll ein Standard für den Datenaustausch vernetzter Maschinen geschaffen werden.

Dazu habe der Münchner Konzern mit zunächst 18 großen Firmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau eine Nutzerorganisation gegründet, sagte Siemens-Vorstandsmitglied Klaus Helmrich am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Ihr gehören zum Beispiel der Werkzeugmaschinenproduzent Heller und der Lackieranlagenhersteller Eisenmann an. Die beteiligten Unternehmen nutzen künftig das Siemens-Betriebssystem Mindsphere, das auch externe Rechenleistung und Speicherplatz zur Verfügung stellt.

Produktionsausfall

Bei Mindsphere richten sich die Unternehmen ihren eigenen Bereich ein und nutzen ihn dann nach Wunsch. Sie können so bei Kunden eingesetzte Maschinen überwachen, Daten zur Produktion analysieren oder bevorstehende Störungen erkennen. Wenn das System mit Hilfe von Sensoren und Messpunkten erkennt, dass eine Maschine bald defekt sein wird, kann frühzeitig repariert und ein längerer Produktionsausfall verhindert werden, erläuterte Helmrich.

In Berlin wird das Projekt nun vorangetrieben: Im neuen, zweiten Start-up-Standort der Factory Berlin am Görlitzer Park sollen etablierte Technologieunternehmen mit Entwicklern und Start-ups zusammenkommen. Dabei sollen beispielsweise Apps und andere digitale Dienstleistungen entstehen.

Als Beispiel für eine kreative Lösung nannte Helmrich eine App, die demnächst der Platzwart de FC Bayern München bekommen soll. Mit Hilfe von Mindsphere werden Daten zum Zustand des Stadion-Rasens wie Feuchtigkeit, Temperatur und Salzgehalt analysiert und dem Pfleger entsprechend Hinweise etwa zu Düngung und Beleuchtung gegeben. (APA, 24.1. 2018)