Mazedonien benennt den Flughafen von Skopje um.

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Skopje/Athen – Im Rahmen der umfassenden Bemühungen um die Lösung des jahrelangen Namensstreites mit Griechenland hat Mazedonien nun die Absicht angekündigt, zwei weitere Störfaktoren zu beseitigen. Der Flughafen von Skopje und die Autobahn, die die mazedonische Hauptstadt mit der griechischen Grenze verbindet, und die beide den Namen von Alexander dem Großen tragen, werden umbenannt.

Das kündigte der mazedonische Premier Zoran Zaev nach einem Treffen mit dem griechischen Premier Alexis Tsipras hat am Rande des Weltwirtschaftsgipfels in Davos an, meldeten mazedonische Medien.

"Provokation"

Die Verwendung des Namens des makedonischen Königs Alexander des Großen (356–323 v. Chr.), der ein hellenisch geprägtes Großreich von Griechenland bis an den Indus errichtet hatte, war von Athen schon immer als eine "Provokation" und eine "Vereinnahmung der griechischen Geschichte" durch die mehrheitlich slawischsprachige Republik Mazedonien bezeichnet worden.

Der Namensstreit zwischen Athen und Skopje dauert seit 1991 an. Griechenland will, dass Mazedonien seinen Namen ändert. Grund: Der nördliche Teil Griechenlands trägt auch den Namen Makedonien. Beide Gebiete bilden einen Teil der antiken Region Makedonien, die außerdem noch das heutige Südwest-Bulgarien sowie kleinere Gebiete in Albanien und Serbien umfasste.

Athen blockiert daher seit 2005 den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen ebenso wie die Nato-Mitgliedschaft. Der UN-Sondervermittler Matthew Nimetz hatte in der Vorwoche den zwei Seiten fünf Lösungsvorschläge für den Namensstreit gemacht. Nächste Woche wird er Skopje und Athen besuchen, um die Standpunkte der mazedonischen und der griechischen Behörden dazu zu hören. (APA, 25.1.2018)