In den bearbeiteten Untertiteln warnt Samuel L. Jackson vor illegalen Downloads.

Foto: Lionsgate

Ungeachtet aller Drohgebärden seitens der Produktionsfirmen laden zahlreiche Internetnutzer nach wie vor neue Film- und Serienblockbuster herunter, ohne dafür zu bezahlen. In Belgien erproben Rechteinhaber eine neue Methode, um Piraten darauf aufmerksam zu machen, dass man ein Auge auf sie hat. Sie schleusen Botschaften in Untertiteln ein.

Oft beinhalten via Bittorrent oder Downloadplattformen bezogene Filme keine oder ausschließlich englischsprachige Untertitel. Wer sich mit dem Englischen schwer tut, kann jedoch zu Untertiteln in seiner Landessprache greifen. Auf verschiedenen Portalen werden diese von anderen Nutzern bereitgestellt, wobei eine einfache Zuordnung zum jeweiligen Download üblicherweise bereits über den Namen des Downloads möglich ist.

"Du wolltest Polizist werden,..."

Hier kommt die Werbeagentur TBWA ins Spiel, die im Auftrag der Rechteinhaber für mehrere in Umlauf befindliche Filme eigene Untertitel-Dateien in niederländischer Sprache hochgeladen hat. Der Clou: Über weite Strecken erscheinen etwa die in "Hitman’s Bodyguard" eingeblendeten Texte eine akkurate Übersetzung des Gesprochenen zu sein. Bis die Handlung, jedenfalls im Untertitel, eine überraschende Wendung nimmt.

"Ich brauche keine Untersuchung, um festzustellen, dass das hier schlechte Untertitel sind", erklärt Samuel L. Jackson. "Und du wolltest ein Polizist werden, bis du mit dem Downloaden angefangen hast", sagt er zu Co-Star Ryan Reynolds. "Ich sollte lieber legal schauen, stimmt schon", antwortet dieser, dokumentiert Torrentfreak.

Nicht nur für "Hitman’s Bodyguard" sollen derlei bearbeitete Untertitel in Verbreitung sein, sondern auch für "The Bridge", "Logan Lucky" und "The Foreigner". Auf welchen Seiten sie hochgeladen wurden, verrät man nicht. Sie sollen aber insgesamt schon 10.000 Mal heruntergeladen worden sein.

"Subtiler Streich"

Man sieht die Aktion als "subtilen Streich" gegen derlei Downloads. "Vielleicht denken manche, dass im Internet alles möglich ist und [illegales] Downloading ohne Konsequenzen bleibt", zitiert Torrentfreak Pieter Swaelens, den Direktor des Rechteinhaberverbandes Belgian Entertainment Association (BEA). "Das ist nicht der Fall. Auch hier werden viele Jobs bedroht und wir müssen gegen dieses Verhalten vorgehen."

Nicht alle Mitglieder des Verbandes geben sich allerdings mit einer solch "sanften" Methode zufrieden. Der niederländische Distributor Filmworks hat sich vor Gericht das Recht erstritten, die IP-Adressen von Bittorrent-Downloadern zu erfassen. Diese beschickt man anschließend mit einer Unterlassungserklärung, mit der sie gegen die Zahlung eines Geldbetrages ein Gerichtsverfahren abwenden können. (red, 02.02.2018)