Die Software AG will nach der Steuerreform ihre Präsenz in den USA ausbauen. "Wir werden mit Sicherheit dort investieren, da die USA zum einen ein relevanter Markt und zum anderen durch die Steuergegebenheiten interessant sind", kündigte Finanzvorstand Arnd Zinnhardt am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters an.

Die USA sind bereits der größte Einzelmarkt für den zweitgrößten deutschen Softwarekonzern nach SAP. Durch die Reform von US-Präsident Donald Trump reduziert sich unter anderem die Körperschaftsteuer.

"Da wollen wir PS auf die Straße bekommen"

Im laufenden Jahr setzt das Darmstädter Unternehmen vor allem auf einen Ausbau seines Geschäfts im Bereich digitaler Vernetzung. "Da wollen wir PS auf die Straße bekommen", sagte Zinnhardt. Es gehe darum, das Thema zu besetzen und technologisch genau zu erfassen, wo die Kundenwünsche lägen. Ziel sei es, zwischen 70 und 100 Prozent zu wachsen und damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Seit Jänner fasst die Software AG das Geschäft mit dem Internet der Dinge in einer separaten Sparte zusammen.

Im abgelaufenen Jahr stieg der Betriebsgewinn (Ebita) um drei Prozent auf fast 280 Mio. Euro. Die operative Marge verbesserte sich auf bisher noch nie erreichte 31,8 Prozent. Der Umsatz kletterte trotz Problemen im Datenbankgeschäft um zwei Prozent auf knapp 880 Mio. Euro. Die Zahlen lagen leicht unter den Erwartungen von Analysten. Die im TecDax notierte Aktie gab mehr als fünf Prozent nach und war damit schwächster Wert in dem Technologieindex.

Operative Marge zwischen 30 und 32 Prozent

Für 2018 stellt die Software AG eine operative Marge zwischen 30 und 32 Prozent in Aussicht. Der Gewinn je Aktie soll – auch wegen der US-Steuerreform – um fünf bis 15 Prozent zulegen. 2017 hatte der Gewinn je Aktie noch stagniert.

Wie am Mittwoch bekannt wurde, wird der 65-jährige Software-Chef Karl-Heinz Streibich im Sommer nach 15 Jahren aus dem Unternehmen ausscheiden. Der Aufsichtsrat suche aktiv und werde sicherlich in den nächsten Tagen oder Wochen einen Nachfolger vorstellen, sagte Zinnhardt. Ob er selbst im Rennen ist, wollte er nicht kommentieren. (APA, 25.1. 2018)