Wien – Die Empörung über den freiheitlichen Spitzenkandidaten Udo Landbauer und seine Burschenschaft, in der NS-Lieder verherrlicht wurden, ist groß. Außerdem jährt sich am Samstag die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 73. Mal. Der 27. Jänner ist der internationale Holocaust-Gedenktag.

In Österreich fand am Donnerstag eine Veranstaltung im Palais Epstein statt – Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka lud Zeitzeugen zu einem Gespräch. Bundeskanzler Sebastian Kurz, Staatssekretärin Karoline Edtstadler (beide ÖVP) sowie Sozialministerin Beate Hartinger-Klein und Staatssekretär Hubert Fuchs nahmen teil.

Zunächst wollte Vizekanzler Heinz Christian Strache laut Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal nicht an der Veranstaltung teilnehmen, erschien aber dann doch beim dem offiziellen Gedenken. Die Israelitische Kultusgemeinde hatte bereits in der Vorwoche erklärt, der Veranstaltung fernzubleiben.

Proteste

Die Veranstaltung wurde am Schluss von einer kurzen Protestaktion von Jugendlichen begleitet. Sie hielten – in Anspielung auf die Causa Landbauer – Plakate hoch. "Wenn sie jetzt ganz unverhohlen wieder Nazi-Lieder johlen – Sage Nein!", war dort zu lesen.

Die Aktivisten hissten die Plakate mit der Song-Zeile des Liedermachers Konstantin Wecker nach Ende der Veranstaltung. Kritisiert wurde damit die Mitgliedschaft Landbauers in der Burschenschaft Germania zu Wiener Neustadt, bei der jüngst ein 1997 neu aufgelegtes Liederbuch für Empörung und auch behördliche Ermittlungen sorgte.(mte/APA, 25.1.2018)