Mainz – Das ZDF hat keine Hinweise darauf, dass Vorwürfe gegen den Regisseur Dieter Wedel wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe schon früher senderintern bekannt waren. "Das ZDF hat die geschilderten Vorfälle, die mit ZDF-Produktionen in Zusammenhang gebracht werden, überprüft", teilte der Mainzer Sender am Donnerstag mit. "Dabei wurden keine Hinweise oder Unterlagen gefunden."

ZDF-Intendant Thomas Bellut forderte in einer Pressemitteilung Transparenz: "Ich habe an alle Beschäftigen appelliert, Fehlverhalten nicht zu ignorieren, sondern zu benennen." Im ZDF gebe es für Fälle von Diskriminierung oder Belästigung eine ganze Reihe von Anlaufstellen wie Vorgesetzte, Personalvertretung und Gleichstellungsbeauftragte.

"Die Debatte über Machtmissbrauch und persönliches Fehlverhalten in der Film- und Fernsehbranche ist wichtig und schärft unser Bewusstsein", betonte Bellut. "Als ZDF tragen wir dafür Sorge, dass unser Arbeitsumfeld frei ist von Diskriminierung jeglicher Art und Belästigung."

Wedel hatte für das ZDF vor allem bei den Mehrteilern "Der große Bellheim" und "Der Schattenmann" Regie geführt. Schauspielerinnen warfen ihm jüngst wiederholt sexuelle Übergriffe vor längerer Zeit vor. Der 75-Jährige wies dies zurück. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen einer möglicherweise nicht verjährten Sexualstraftat gegen Wedel. Als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele ist er zurückgetreten. (APA, 26.1.2018)