London – Die britische Wirtschaft hinkt dem Aufschwung jenseits des Ärmelkanals hinterher. Im Gesamtjahr 2017 legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vereinigten Königreich laut Statistikamt in London um 1,8 Prozent zu – der schwächste Wert seit 2012. In Deutschland stieg das BIP voriges Jahr hingegen um 2,2 Prozent. Auch im Euroraum dürfte es Schätzungen zufolge einen ähnlichen Zuwachs gegeben haben.

Im Zeitraum von Oktober bis Dezember erhöhte sich das BIP um 0,5 Prozent, wie das Statistikamt heute, Freitag, auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Ökonomen hatten mit plus 0,4 Prozent und damit einer Stabilisierung des Wachstumstempos auf dem Niveau des Sommerquartals gerechnet.

Die Wirtschaft auf der Insel hat nach dem Anti-EU-Votum der Briten vom Sommer 2016 an Schwung verloren. Dabei wirken sich insbesondere die im Sog der Pfund-Schwäche kräftig gestiegenen Preise aus, die an der Kaufkraft der Verbraucher nagen.

Die Wirtschaft kann nach den Worten von Notenbankchef Mark Carney im Laufe des Jahres jedoch den Anschluss an den Aufschwung im Welthandel finden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut Großbritannien 2018 ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent zu. Die Eurozone dürfte der IWF-Prognose zufolge jedoch mit 2,2 Prozent wesentlich stärker zulegen. (APA, 26.1.2018)