Berlin – Die Zahl sexueller Übergriffe in den Berliner öffentlichen Verkehrsmitteln ist einem Medienbericht zufolge deutlich gestiegen. Wie die Berliner Zeitung "B.Z." am Montag unter Berufung auf einen Polizeisprecher berichtete, nahm die Polizei im vergangenen Jahr 295 Anzeigen wegen sexueller Delikte in Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen auf.

Dies ist demnach beinahe eine Verdoppelung im Vergleich zu 2016 mit damals 156 angezeigten Übergriffen. Die Ziffer für das vergangenen Jahr liegt dabei möglicherweise noch höher: Nicht alle Anzeigen zu Übergriffen gehen dem Bericht zufolge über den Tisch der Landespolizei, sondern zuweilen von der Bundespolizei direkt an die Staatsanwaltschaft.

Reform des Sexualstrafrechts

Der deutliche Anstieg erklärt sich laut "B.Z." möglicherweise auch durch eine Reform des Sexualstrafrechts vom November 2016, wonach auch verbale Attacken als Sexualdelikte erfasst werden können. Allerdings deuten die Zahlen dennoch auf einen Trend hin: Schon 2016 war die Zahl der Sexualdelikte in Berlins öffentlichen Verkehrsmitteln ausweislich der polizeilichen Kriminalstatistik um 35 Prozent gestiegen. (APA, 29.1.2018)