Berlin – Auf dem deutschen Arbeitsmarkt stehen die Weichen zu Jahresbeginn weiter auf Aufschwung: Sowohl eine Umfrage des Ifo-Instituts unter Unternehmen als auch die Arbeitsagenturen signalisieren für die kommenden Monate eine steigende Beschäftigung. Das entsprechende Ifo-Barometer erreichte im Jänner mit 113,8 Punkten eine Bestmarke, wie die Münchner Forscher am Montag mitteilten.

"Im Handel, im Baugewerbe und im Dienstleistungssektor wollen die Unternehmer die Suche nach neuen Mitarbeitern weiter intensivieren", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. "In allen drei Branchen erreicht das Barometer einen neuen Rekordwert."

Immer mehr sozialversicherungspflichtige Jobs

Der vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) per Umfrage unter lokalen Arbeitsagenturen ermittelte Beschäftigungsindex fiel zwar geringfügig, hielt sich aber mit 107,3 Punkten auf sehr hohem Niveau. "Der Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung dürfte 2018 so stark ausfallen wie noch nie", sagte IAB-Experte Enzo Weber. Damit erreiche der Job-Boom seinen Höhepunkt. "Die großen Beschäftigungssteigerungen wären ohne Zuwanderung nicht möglich gewesen. Die demografische Schrumpfung wird dieser Entwicklung aber in den nächsten Jahren Grenzen setzen."

Die Arbeitsagenturen erwarten in den kommenden Monaten eine sinkende Erwerbslosigkeit. Dieses Barometer stieg im Jänner um 0,1 auf 105,0 Punkte und stellte damit den 2011 erreichten Rekordwert ein. Die örtlichen Ableger der Bundesagentur für Arbeit erwarteten, "dass die starke Konjunktur weiterhin einen deutlichen Abbau der Arbeitslosigkeit ermöglicht", ergänzte IAB-Experte Weber.

Das Ifo-Institut rechnet damit, dass die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Jahr um rund eine halbe Million steigen wird. Die Zahl der Arbeitslosen soll zugleich um fast 200.000 auf 2,356 Millionen schrumpfen. Die deutsche Wirtschaft dürfte 2018 das neunte Jahr in Folge wachsen. (APA, 29.1.2018)