VfB-Sportchef Michael Reschke (links) setzt nun auf Tayfun Korkut.

Foto: apa/afp/dpa/schmidt

Stuttgart – Tayfun Korkut ist neuer Trainer des VfB Stuttgart. Der 43-Jährige erhält einen Vertrag bis 2019 tritt damit die Nachfolge des am Sonntag entlassenen Hannes Wolf an. Es war dies bereits der siebente Trainerwechsel der laufenden Bundesliga-Saison.

Der VfB hat aus den vergangenen acht Spielen nur einen Sieg geholt und ist in Abstiegsgefahr. Korkut betreute 2011 die U19 der Stuttgarter, auch seine Engagements bei Hannover 96 (2014–2015), Kaiserslautern (Juni bis Dezember 2016) und Leverkusen (Frühjahr 2017) verliefen, wenn nicht knackig, so doch kurz.

Umschwung

Am Samstag verloren die Schwaben mit 0:2 gegen Schalke 04 – dies war zugleich das letzte Spiel mit Wolf an der Seitenlinie. Die Verantwortlichen hatten noch am Samstagabend mitgeteilt, weiterhin mit Wolf zu planen. Sportvorstand Michael Reschke sagte, er würde eine Entlassung des 36-Jährigen "im Moment komplett ausschließen". Nach mehreren Gesprächen änderte er seine Meinung offenbar.

"Die Aufgabe ist sehr reizvoll. Ich sehe gar kein Problem, dass es mit dem Klassenerhalt klappen wird", sagte Korkut bei seiner Vorstellung am Montag. "Ich bin überzeugt davon, dass das Ziel erreicht wird."

Reschke sagte, er habe Korkuts Weg "ganz genau verfolgt". Ein am Montag geführtes Gespräch mit dem neuen Trainer sei entscheidend gewesen. Nachfragen zu anderen Kandidaten wies Reschke ab. Es gehe einzig um Korkut, sagte er: "Hier sitzt nur ein Trainer!" Und bei dem habe "das ganze Paket gestimmt. Deswegen waren wir einhellig der Meinung, dass es eine sehr, sehr gute Lösung ist."

Anhänger mehr als skeptisch

Diese Auffassung teilt ein Großteil der VfB-Fans nicht. Schon Minuten nach Bekanntgabe der Verpflichtung hagelte es in den sozialen Medien Häme. "Willkommen in der 2. Liga", war noch einer der netteren Kommentare auf der Facebook-Seite des VfB. Andere griffen die Vereinsführung offen an und wähnten sich im falschen Film. "Wir sind jetzt offiziell der größte Witz der Bundesliga", schrieb ein aufgebrachter Anhänger. (sid, red, 29.1.2018)