Berlin/Kiew – Der letzte bekannte Überlebende des Häftlingsaufstands im deutschen NS-Vernichtungslager Sobibor ist tot. Das teilte die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas am Montag in Berlin mit. Demnach starb Arkade Moissejewitsch Waispapir bereits am 11. Jänner dieses Jahres in Kiew. Er wurde 96 Jahre alt.

Der 1921 in der Südukraine geborene Waispapir war den Angaben zufolge als Soldat der Roten Armee in Kriegsgefangenschaft geraten. Er wurde nach Sobibor verschleppt und zunächst den sogenannten Arbeitshäftlingen zugeordnet. Unter den Häftlingen bildete sich eine Widerstandsgruppe, die einen Ausbruch aus dem Lager plante. Laut der Stiftung gehörte Waispapir zu acht Häftlingen, die unter der Führung des ebenfalls sowjetischen Juden Alexander Petschjorski (1909-1990) den Aufstand planten und mit vorbereiteten. Im Zuge des Aufstands konnten 200 Häftlinge aus dem Lager fliehen.

Der Massenmord an über 250.000 Juden in Sobibor begann im Mai 1942. Der Häftlingsaufstand jährt sich im kommenden Oktober zum 75. Mal. (APA, 29.1.2018)