In der indonesischen Provinz Banda Aceh haben konservativ-islamische Kräfte das Sagen.

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Jakarta – Nach den rabiaten Versuchen einer "Umerziehung" hat die Polizei in der indonesischen Provinz Aceh zwölf Transgender-Personen wieder auf freien Fuß gesetzt. Zuvor mussten sie nach Angaben eines Polizeisprechers allerdings versprechen, sich künftig wieder wie Männer anzuziehen und auch zu verhalten. Sie wurden in Männerkleider gesteckt. Zudem schnitt ihnen ein Friseur die langen Haare ab.

Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. In der halbautonomen Provinz Aceh haben konservative Kräfte großen Einfluss. Dort gilt auch islamisches Recht. Polizeichef Ahmad Untung Suriana sagte der dpa am Dienstag: "Wir haben ihnen geholfen, zu ihrer wahren Natur als Männer zurückzukehren. Dabei hat sich herausgestellt, dass sie in Wahrheit Machos sind. Zuvor waren sie in einer falschen Identität verloren. Jetzt sind sie glücklich."

Die Transgender waren am Wochenende bei einer Razzia in verschiedenen Kosmetiksalons aufgegriffen worden. Angeblich hatten sich Eltern darüber beklagt, dass sie ihre halbwüchsigen Söhne belästigt hätten. Künftig sollen sie auch wieder in den Salons arbeiten können – allerdings nur, wenn sie keine Frauen-, sondern Männerkleidung tragen. (APA, 30.1.2018)