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Mit Kryptogeld wie Bitcoin oder Ethereum gibt es auch viele Betrugsversuche.

Foto: REUTERS/Dado Ruvic/Illustration/

Seit Sonntag war nur mehr das Wort "Penis" auf der Website zu lesen. Alle bisherigen Inhalte sind von Prodeum.io verschwunden, nachdem das Startup nur einen winzigen Bruchteil des anvisierten Startkapitals einsammeln konnte. Nun herrscht Rätselraten.

11 Dollar statt 6,5 Millionen

Eigentlich wollte Prodeum 6,5 Millionen Dollar bzw. 5.400 Ether im Rahmen eines Initial Coin Offerings (ICO) aufstellen, berichtet der "Business Insider". Damit sollte ein System entwickelt werden, das die Ethereum-Blockchain-Technologie für landwirtschaftliche Projekte nutzen sollte – eine gecachte Version der Website ist noch online zu finden. Anstatt der Millionen gab es aber nur 11 Dollar dafür. Danach verliert sich die Spur – von Sonntag bis Montag stand nur mehr das Wort "Penis" auf der Website, mittlerweile werden Informationen eines Domainregistrars angezeigt.

Ursprünglich wurden unter anderem die drei Blockchain-Experten und Investoren Darius Rugevicius, Vytautas Kaseta und Mario Pazos als Team-Mitglieder und Berater des Unternehmens genannt. Doch sie behaupten, dass ihre Identität gestohlen wurde und sie mit dem Startup nichts zu tun hätten.

Suche nach den Verantwortlichen

Rugevicius und Kaseta vermuten laut Bericht russische Scammer hinter der Betrug, haben dafür aber keine Beweise. Ansonsten gebe es keine Spuren, wer hinter Prodeum stecken könnte. Die Blockchain-Experten überlegen nun rechtliche Schritte und versuchen mithilfe der Crypto-Community die Verantwortlichen zu finden. Sie befürchten, dass sich der Vorfall negativ auf ihren Ruf auswirken könnte.

Es ist nicht der erste Fall eines derartigen Betrugsversuchs. 2017 verschwand das Startup Confido nach einem ICO – anders als Prodeum waren die Betrüger jedoch erfolgreicher. Sie tauchten mit 370.000 Dollar unter. (red, 30.1.2018)