In Großbritannien gibt es nun offiziell eine Vereinbarung. In anderen Ländern ist man noch nicht soweit.

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London – Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hat in Großbritannien erstmals eine Pilotengewerkschaft offiziell anerkannt. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wurde eine entsprechende Vereinbarung zwischen Ryanair und der Gewerkschaft Balpa unterzeichnet. Eine Airline-Vertreterin sprach vom "ersten offiziellen Abkommen zur Anerkennung" einer Arbeitnehmervertretung seitens des Unternehmens.

Ryanair war im Dezember in Verhandlungen mit Balpa getreten, nachdem sich der irische Billigflieger erstmals grundsätzlich bereit erklärt hatte, Gewerkschaften als Verhandlungspartner anzuerkennen. Ein weiterer Ryanair-Sprecher sprach nun von "raschen Fortschritten" in Großbritannien, die allerdings im Kontrast zu Verhandlungen in anderen Ländern stünden, in denen das Unternehmen Basen habe. Dort warte die Airline unter anderem noch auf "Antworten" zu ihren Vorschlägen zur Anerkennung der Gewerkschaften.

Bei der Airline hatte es Ende vergangenen Jahres heftig rumort. Das Unternehmen musste 20.000 Flüge streichen, weil die Urlaubsplanung bei den Piloten nicht geklappt hatte. Daraufhin forderten Beschäftigte in zahlreichen Ländern bessere Arbeitsbedingungen. Kürzlich akzeptierten die britischen Ryanair-Piloten angebotene Gehaltssteigerungen von bis zu 20 Prozent.

In Deutschland rief die Pilotenvereinigung Cockpit kurz vor Weihnachten zu einem Kurzstreik auf. In Italien sind Ryanair-Beschäftigte am 10. Februar zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. (APA, 30.1.2018)