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Billiger, billiger, billiger: Das alte Prinzip funktioniert immer noch.

Foto: Reuters/Pfaffenbach

Paris – Eine spektakuläre Rabattaktion auf Nutella hat in Frankreich die Betrugswächter auf den Plan gerufen: Wegen des Preisnachlasses von 70 Prozent kündigte die zuständige Abteilung des Wirtschaftsministeriums am Montagabend in Paris Ermittlungen gegen die Supermarktkette Intermarche an.

Sie hatte das 950-Gramm-Glas der Nuss-Nougat-Creme für 1,41 Euro verkauft. Dies führte in vielen Läden zu tumultartigen Szenen, die Bilder verbreiteten sich im Internet.

Die Anti-Betrugsbehörde DGCCRF teilte mit, sie wolle "die Rabattaktion genau untersuchen". Der Nutella-Hersteller Ferrero hatte die Entscheidung von Intermarche scharf kritisiert. Sie habe "Verwirrung und Enttäuschung bei den Verbrauchern" ausgelöst.

Der Rabatt führte in den Läden zu Rangeleien. "Es war ein richtiger Aufstand", sagte die Angestellte eines Supermarktes in Forbach in Lothringen. "Die Leute sind übereinander hergefallen und haben alles umgestoßen." In den sozialen Netzwerken teilten Nutzer Videos aus verschiedenen Städten, auf denen sich Kunden auf die Nutellagläser stürzten.

Künftig sollen solche Rabattaktionen nicht mehr so leicht möglich sein. Die französische Regierung stellt am Mittwoch ein Gesetz vor, nach dem große Supermärkte ihre Produkte mindestens zehn Prozent über Einkaufspreis verkaufen müssen. Damit sollen unfaire Praktiken verhindert werden. Intermarche kündigte unterdessen neue Preisnachlässe an – unter dem Motto "Die vier billigsten Wochen in Frankreich". (APA, 30.1.2018)