Andreas Mölzer in der "ZiB 2" bei Armin Wolf.

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Nach der niederösterreichischen Landtagswahl waren in der Frage der Zukunft von FP-Kandidat Udo Landbauer (NS-Liederbuchaffäre) erst einmal alle FPÖ-Granden abgetaucht. Zu Armin Wolf in die ZiB 2 zugeschaltet wurde daher Andreas Mölzer, einstiger Chefideologe mit Lyrikerfahrung und bis 2014 Europaabgeordneter der Freiheitlichen.

Schon am erschöpft geschnauften "Grüß Gott!" Mölzers war zu erkennen, dass die Sache mit dem "deutschen Vaterland" in dieser Konstellation nicht zum ersten Mal durchgekaut wurde. Das müsse man heute natürlich alles "kulturell verstehen" – deutsche Sprache, gute Sprache, verkürzt gesagt.

2014 hatte sich Mölzer an selber Stelle für seine Wortschöpfung "Negerkonglomerat", mit der er die EU bedachte, verantwortet. Schon damals zeichneten ihn Wille zur Aufklärung ("Das Wort Neger als solches ist ein normales deutsches Wort") und Selbstkorrektur aus: Die blasse Erinnerung an ein "nekrophiles Konglomerat" widerlegte dann ja ein Tondokument.

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Nun aber ging es um Landbauer und Zeilen wie "Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million". In seiner Jugend, 1968, habe Mölzer dieses Lied auf "fremden Buden" auch gehört. Nur: "Es war natürlich nicht so, dass man sich da antifaschistisch entrüstet hätte." Denn: "Man war nicht so sensibel." Damals habe man Kinder auch noch Siegfried oder Armin ("nach dem Germanenbefreier") genannt.

Dem Verdacht, man könnte es in diesem Land mit einem veritablen Nazikonglomerat zu tun haben, sollen nun Historiker nachgehen. Mölzer begrüßt, dass man hier "für Hygiene im eigenen Rau..., ah, Haus sorgt".

Hygiene? War da nicht was? Aber bitte! Nicht so sensibel! (Stefan Weiss, 30.1.2018)