Der Vulkan Mayon auf der philippinischen Insel Luzon spuckt Asche und Lava: Was für zehntausende Anrainer eine Gefahr für Leib und Leben darstellt, bedeutet für andere eine willkommene Einnahmequelle. Denn zahlreiche Touristen strömen derzeit in die Provinz Albay, um Zeugen des Naturschauspiels zu werden und Fotos zu machen.

Mehr Touristen als sonst kommen derzeit in die philippinische Provinz Albay, um Fotos vom aktiven Vulkan Mayon zu machen.
Foto: AFP /

Findige Geschäftsleute haben erkannt, wie sie den Mayon als Einnahmequelle nutzen können. So ist der Verkaufsschlager eines örtlichen Restaurants die Süßspeise "Mayon Hot Lava" – eine Eiscreme in der Form des Vulkans mit einer Spitze aus Chili-Gewürz und scharfem Sirup. Hotels in der Umgebung bieten Zimmer mit "Vulkan-Blick" an – oder einen TV-Livestream der vulkanischen Aktivitäten.

"Mayon Hot Lava" heißt dieser Eisbecher.
Foto: APA / AFP / TED ALJIBE

Nach Angaben des örtlichen Touristenbüros sind in diesem Monat bereits zehn Prozent mehr Gäste nach Albay gekommen als im Vorjahreszeitraum. Reisebüros und Gästeführer verdienen gut in einer für gewöhnlich touristenarmen Jahreszeit. Sie führen die Schaulustigen zu guten Aussichtspunkten wie einem alten Kirchen-Glockenturm in der Stadt Cagsawa. Die Menschen schießen Fotos, auf denen es so aussieht, als lehnten sie sich an den Vulkan an.

Schlechte Sicht im Straßenverkehr und kurzfristig gute Aussichten im Tourismus beschert der Mayon der Insel Luzon.
Foto: AFP /

Schiebt sich eine dunkle Regenwolke vor den Himmel, erzählen die Gästeführer den Besuchern "die Legende, in der die Wolke ein Verehrer des Bergs Mayon ist, den wir schöne Dame nennen", wie eine Fremdenführerin präzisiert. "Wenn die Wolke sie bedeckt, möchte er nicht, dass andere ihn sehen. Das ist ein Ausdruck von Liebe."

Manch ein Anrainer wünscht sich aber, dass bald wieder Ruhe ist am Mayon. Der Chili-Bauer Marcal Morato steht barfuß auf dem von Asche geschwärzten Boden, aus dem welke Stiele ragen. "Es ist so schade, ich kann das alles nicht mehr gebrauchen", sagt der 72-Jährige. "Ich muss neue Samen kaufen." (APA, red, 31.1.2018)