Istanbul – Der türkische Fußballverband (TFF) hat den deutsch-kurdischen Spieler Deniz Naki lebenslänglich für Spiele in der Türkei gesperrt. Außerdem verhängte der Verband gegen den 28-Jährigen eine Geldstrafe von umgerechnet knapp 60.000 Euro wegen Verbreitung "separatistischer und ideologischer Propaganda".

Naki hatte in sozialen Medien zur Teilnahme an einer Demonstration gegen die türkische Militäroffensive am Wochenende in Köln aufgerufen. Der "Spiegel" hatte unter Berufung auf Nakis Anwalt berichtet, der Fußballer wolle seinen Vertrag mit dem türkischen Verein Amedspor wegen Sicherheitsbedenken beenden und in Deutschland bleiben.

Im April war Naki wegen "Terrorpropaganda" für die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten verurteilt worden. Naki hatte früher beim FC St. Pauli gespielt. Im Jänner wurden auf der Autobahn nahe Düren Schüsse auf sein Auto abgefeuert. In einem "Welt"-Interview sagte Naki, er gehe davon aus, dass hinter dem Anschlag ein Agent des türkischen Geheimdienstes MIT stehe oder jemand anderes, dem seine politische Haltung nicht passe. (APA, 30.1.2018)