Der große Saal des Lentos-Museums in Linz wird zu einer Art Fashion Store umfunktioniert.

Ausstellungsansicht "Masterless Voices", Bunkier Sztuki Gallery of Contemporary Art in Krakau 2017; Foto: Studio FilmLOVE

... aus der Serie "Skins" (Entwurf), 2016

Foto: Ines Doujak

Zu einer Art Fashion Store macht die Künstlerin Ines Doujak den großen Saal des Lentos-Museums in Linz. In insgesamt acht verschiedenen Pop-up-Stores präsentiert Doujek ihre alles andere als gewöhnlichen Kollektionen bis 21. Mai unter dem Titel "Sale". Doujak, sie wurde 1959 in Klagenfurt geboren und war unter anderem im Jahre 2007 auf der Documenta 12 vertreten, setzt dabei auf Aktionen, und zwar solche der Besucher.

Diese sind dazu aufgerufen, die Schau als eine Art Umkleidekabine zu betrachten. Es soll probiert, fotografiert, berührt und natürlich nachgedacht werden. Für ihre Anregungen verwendet Doujak unterschiedlichste Medien, thematisiert, präsentiert und hinterfragt wird der Glamour der Modewelt ebenso wie die Bereiche Ausbeutung, Geschlechterrollen, Rassismus, Stereotype oder das weite Feld der Schönheit.

Ausstellungsansicht von Ines Doujaks Schau"Sale"
Foto: maschekS.

Dabei ist die Künstlerin, die auf der Wiener Angewandten studiert hat, nicht zimperlich. Stoffe, Schnitte, Accessoires, Objekte, aber auch Videos, Tanz- und Musikstücke sind die Werkzeuge, mit denen Ines Doujak arbeitet, um ihre Geschichten zu erzählen: solche von Textilarbeiterinnen, die in Fabriken im Feuer ums Leben kamen, oder vom Burnout von Niedriglohnarbeitern. Aber auch Karneval, Drogen, Krieg, Tier- und Menschenhäute sowie Kolonialismus und Globalisierung werden zu Themen dieser etwas anderen "Modeschau". (Michael Hausenblas, RONDO, 2.2.2018)