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Ob die verspätete Information der Kunden einen Gesetzesverstoß darstellt, soll jetzt geprüft werden.

Foto: AP/Eric Risberg

Apple ist wegen der Leistungsdrosselung bei älteren iPhone-Modellen jetzt auch im Visier der US-Behörden. Das Justizministerium und die Börsenaufsicht SEC prüfen laut der Nachrichtenagentur Bloomberg, ob Apple seine Kunden mit Einführung dieser Drosselung sofort hätte informieren müssen – und nicht erst, nachdem Kunden sich darüber beschwert hatten.

Der Hersteller hatte die bewusste Drosselung zuvor gestanden. Die Begründung dafür: Gealterte Batterien würden so eine längere Lebensdauer erhalten, die Drosselung erfolge auch nur, wenn diese besonders alt, kalt oder fast leer sind. Es soll verhindert werden, dass sie sich plötzlich ausschalten.

Späte Information

Die Untersuchung befindet sich, wie Bloomberg berichtet, noch in einem sehr frühen Stadium. Noch ist unklar, ob es zu einer weiteren Ermittlung kommen wird. Jedoch könnte die späte Information der Kunden einen Gesetzesverstoß darstellen.

Jedenfalls ermittelt wird allerdings in Frankreich, wo "geplante Obsoleszenz", eingebaute Produktalterung, illegal ist. Auch wurden mehrere Sammelklagen von Verbrauchern gegen das Unternehmen in den USA eingereicht.

Vergünstigung bei Batteriewechsel

Nach einer Welle von Kritik, speziell aufgrund mangelnder Kommunikation zu dem Vorgehen, hatte Apple sich entschuldigt. Versprochen wurde, dass die Drosselung mit dem kommenden großen Update für das Betriebssystem des iPhones, iOS 11.3, nur mehr optional sein sollte. Außerdem wurden die Preise für den Batteriewechsel von 89 auf 29 Euro bis zum Ende des Jahres 2018 stark gesenkt.

Auch an anderer Front ist Apple unter Druck geraten: Es gibt mehrere Berichte, dass sich das Luxus-iPhone X nicht gut verkauft und Apple daher die Produktion kürzen will. Der Kurs der Aktie ging am Mittwoch um 0,8 Prozent auf 166,63 Dollar (134,15 Euro) zurück. Das sind um 5,6 Prozent oder rund zehn Dollar weniger als vor einer Woche. Am Donnerstag legt der Konzern seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vor. (red, APA, 31.1.2018)