Prag – Das tschechische Unterrichtsministerium zieht neue Schulatlanten zurück, weil darin die Halbinsel Krim als russisch und der sogenannte "Islamische Staat" eingezeichnet waren. Das Ministerium reagiert so auf die Beschwerden der Botschafter der Ukraine und Georgiens beim Prager Außenministerium, berichteten tschechische Medien am Donnerstag.

Das Unterrichtsministerium hatte dabei erst 2017 die Schulatlanten des Prager Verlages Kartografie in die Liste der zugelassenen Lehrbücher eingetragen, obwohl Tschechien weder die russische Annexion der Krim noch den "Islamischen Staat" anerkennt.

Zulassung zurückgenommen

"Das Unterrichtsministerium hat die Situation geprüft und die Zulassungen dieser Atlanten zurückgenommen. Gleichzeitig kommuniziert das Ministerium mit dem Verlag, damit die entsprechende Berichtigung so schnell wie möglich durchgeführt wird", teilte dazu das Ministerium in einer Presseaussendung mit.

Tschechien erkennt die Annexion der Krim nicht an, obwohl sie Staatspräsident Miloš Zeman 2017 im Europaparlament als "fertige Sache" ("Fait accompli") bezeichnet hat. Die Prager Regierung distanzierte sich von dieser Aussage und betonte, Zeman habe zu dieser Rede kein Mandat vom Kabinett gehabt. Außerdem sei sie "im krassen Widerspruch zur Außenpolitik Tschechiens" gewesen, hatte der damalige Premier Bohuslav Sobotka gesagt. (APA, 1.2.2018)