Laserpointer, auch solche mit hoher Leistungskraft, werden immer billiger produziert. Kinder und Jugendliche benutzen sie als Spielzeug.

Foto: Getty Images/iStockphoto

Augenverletzungen durch Laserpointer haben in den letzten Jahren stark zugenommen, wie die Universitäts-Augenklinik Bonn kürzlich berichtete. Immer häufiger trifft es Kinder und Jugendliche, die zum Teil dauerhafte Schäden an der Netzhaut und damit eine bleibende Sehminderung davontragen.

Seit 1999 dürfen in Österreich nur Laserpointer der Klassen 1 oder 2 an Endverbraucher abgegeben werden. Eine Beschränkung der Leistung auf 1 mW (Milli-Watt) ist in der Regel ausreichend um Augenschäden zu vermeiden. Die im Internet angebotenen Laserpointer sind jedoch meist ungeprüft und haben eine Stärke von 100 mW oder mehr. Kommen diese fehlerhaften Geräte in die Hände von Privatverbrauchern, steigt das Risiko für Unfälle.

Kinder sind besonders gefährdet

"Bei den Lasern, die unsere Patienten verletzt hatten, lag die tatsächliche Leistung bis zu hundertmal höher als vom Hersteller angegeben", berichtet Philipp Herrmann, der an der Bonner Untersuchung beteiligt war. Aufs Auge gerichtet, können diese Laser schwere Schäden an der Netzhaut verursachen. Lebenslange Sehbeeinträchtigungen können die Folge sein.

Der Schaden richtet sich unter anderem nach Wellenlänge, Ausrichtung und Energie des Strahls. "Bei falsch klassifizierten Geräten mit zu hoher Leistung hilft es wenig, wenn der Betroffene die Augen schließt oder den Kopf abwendet", ergänzt Frank G. Holz vom Vorstand der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). "Meist bleiben auch dem Augenarzt nicht mehr viele Möglichkeiten, die Verletzung zu behandeln."

Da Laserpointer, auch solche mit hoher Leistungskraft, immer billiger produziert werden, nimmt ihre Verbreitung unter Privatnutzern zu. "Viele der von uns behandelten Kinder und Jugendlichen haben den Laser als Spielzeug benutzt", sagt Johannes Birtel vom Bonner Untersuchungsteam. Grundsätzlich seien strengere Maßnahmen notwendig, um den Erwerb von Hochleistungslasern durch Privatpersonen zu unterbinden, fügt Holz hinzu. "Darüber hinaus müssen wir das gesellschaftliche Bewusstsein dafür schärfen, dass Laserpointer gefährlich sein können – hier kommt Ärzten eine entscheidende Rolle zu."

Was Benutzer beim Gebrauch von Laserpointern grundsätzlich beachten sollten:

  • Die Stärke des Laserstrahls darf einen Wert von 1 Milliwatt (mW) nicht überschreiten.
  • Geräte mit zu hoher, teils falsch ausgewiesener Leistung stellen ein Gesundheitsrisiko dar.
  • Der Strahl sollte niemals ins Gesicht anderer Personen gerichtet werden.
  • Der Benutzer sollte nie selbst in den Strahl schauen.
  • Laserpointer sind nicht als Spielzeug für Kinder geeignet. (red, 5.2.2018)