Der Start des KodakCoin verschiebt sich um mehrere Wochen.

Foto: Kodak

Der einstige Kamera-Riese Kodak versucht dieser Tage sein Glück beim Comeback an mehreren Fronten. Man will auch im Bereich der Kryptowährungen tätig werden. Auf der CES in Las Vegas stellte die Firma ein eigenes, digitales Bezahlmittel – den KodakCoin – vor.

Die Idee dahinter ist, dass Kodak eine Plattform namens "KodakOne" ins Leben rufen will, auf der Fotografen ihre Werke für Kauf und Lizenzierung anbieten können. Bezahlt wird dabei freilich mit Kodaks eigenem Kryptogeld. Und obwohl man darüber hinaus kaum Informationen zu Zweck und Konzeption des Coins preisgab, soll er sich großen Interesses erfreuen, wie das Unternehmen nun bekanntgab.

Investorenprüfung sorgt für mehrwöchige Verspätung

Demnach gibt es potenzielle 40.000 Investoren, die sich gegen Geld einen frühen Anteil an den KodakCoins sichern möchten und somit auch zu seiner Etablierung beitragen. Ursprünglich hätte der ICO der Währung am 31. Jänner stattfinden sollen. Aufgrund des Andrangs kündigte man jedoch eine Verschiebung um "mehrere Wochen" an.

Denn man muss jeden Investor darauf prüfen, ob er die Mindestkriterien erfüllt. Infrage kommt, wer alleine oder mit seinem Lebenspartner gemeinsam ein Vermögen von wenigstens einer Million Dollar besitzt, in den vergangenen Jahren mindestens 200.000 Dollar (300.000 Dollar mit Partner) jährlich verdient hat und auch in den nächsten Jahren voraussichtlich Geldmittel in dieser Höhe akquirieren wird. Die Firma warnt außerdem vor Scam-Seiten, die bereits jetzt vorgeben, Investitionen in den KodakCoin oder gar dessen Kauf zu ermöglichen.

Aktienkurs fällt deutlich

Hatte die Ankündigung einer eigenen Kryptowährung noch einen deutlichen Kursgewinn der Kodak-Aktien angestoßen, so reagierte der Markt auf die Verspätung nun gegenteilig. Der Handelswert des Unternehmens brach über Nacht um rund 15 Prozent ein. Am Vortag wurde eine Aktie noch für 9,20 Dollar gehandelt, aktuell pendelt der Preis um die Acht-Dollar-Marke.

Ebenfalls auf der CES angekündigt wurde ein eigener Bitcoin-Miner. Dieser soll sich mieten lassen und über einen Zeitraum von zwei Jahren mehrere tausend Dollar Gewinn erzielen, wobei für Wartung und Stromverbrauch das hinter dem Projekt stehende Drittunternehmen Spotlite aufkommt. Die Berechnungen im Prospekt sollen jedoch signifikante Mängel aufweisen und etwa die ansteigende Berechnungsschwierigkeit für Transaktionen nicht einbeziehen. Ein Journalist bezeichnete den "Kodak Kashminer" auf Twitter als den "dümmsten Scheiß, den er je auf der CES gesehen" hat. (gpi, 01.02.2018)