Bild nicht mehr verfügbar.

Frances McDormand in einer neuen Paraderolle.

Foto: Fox Searchlight via AP

Martin McDonagh und Sam Rockwell im Gespräch über den Film.

Film4

Frances McDormands Rede anlässlich ihres Golden-Globe-Gewinns.

NBC

"The Last Rose of Summer" aus dem Filmsoundtrack.

Movies, Television, & Musicals

"Raped While Dying", "Still No Arrests?", "How come, Chief Willoughby?". Diese drei kurzen Sätze, prominent auf blutroten Plakatwänden platziert, bringen die Geschichte in der Kleinstadt Ebbing ins Rollen. Mildred Hayes (Frances McDormand) will endlich wissen, wer vor einigen Monaten ihre Tochter auf brutale Weise ermordet hat, und folgt ihrem Ziel kompromisslos. Der angesprochene Polizeichef Willoughby (Woody Harrelson) und sein einfältiger Untergebener Dixon (Sam Rockwell) werden zu ihren unfreiwilligen Gegenspielern. Nach "Brügge sehen ... und sterben?" und "7 Psychos" legt der Ire Martin McDonagh nun seinen dritten Spielfilm vor – mit großem Erfolg. Zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen – wie beispielsweise bei den Golden Globes – können der Film und seine Schauspieler bereits für sich verzeichnen. Und auch bei der diesjährigen Oscarverleihung geht er mit sieben Nominierungen ins Rennen.

Was sagen die Kritiker?

"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" balanciert geschickt zwischen schwarzer Komödie und beißendem Drama und bietet unvergessliche Performances von seinem erfahrenen Ensemble", so der Konsens auf "Rotten Tomatoes". Der Film sei genau die bittere Pille, nach der unsere Zeit verlangt – "doch liebevoll mit einer Tasse angeboten schluckt man sie leichter", so die "Washington Post", die Mildreds Vigilantismus mit der reinigenden Wut von einer Million Dirty Harrys vergleicht.

Dass die Handlung allzu perfekt ineinandergreift, selbst wenn Chaos herrscht, kritisiert die "New York Times". Doch die Schauspieler bringen genug rohe Energie mit, sodass sich die Handlung nicht immer so überstrapaziert anfühlt. Frances McDormands Darstellung breche die Herzen der Zuschauer, Martin McDonagh erschöpfe sie nur. "Während der Film bis zum Schluss für Ausbrüche schockierenden Lachens sorgt, sind es die Szenen echter Trauer, Mitgefühls und Reue, die nachhallen", zeigt sich auch der "Hollywood Reporter" von der schauspielerischen Leistung des Ensembles ergriffen.

In der STANDARD-Kritik heißt es: "Insgesamt liegt es an Mildred, das Mosaik zusammenzuhalten. 'Three Billboards Outside Ebbing, Missouri' lässt ihr vieles durchgehen. Für die nicht ganz so originelle Einsicht, dass Rache die Sicht verstellt, bieten sich viele szenische Einfälle an. Bei einem der schönsten, eher unauffälligeren sieht man dann nur, wie ihr Chief Willoughby mit einem Brief ein Lächeln auf das Gesicht zaubert."

Und doch sorgte der Film auch für eine Kontroverse: und zwar durch die Darstellung des rassistischen Polizisten Dixon. Seine Wandlung vom Afroamerikaner folternden Cop hin zum fast schon sympathischen Charakter fanden viele problematisch, den Versuch des Films, Rassismus in den USA zu thematisieren, im besten Fall oberflächlich.

Und was sagen Sie?

Stimmen Sie mit den Kritikern überein? Was ist Ihre Meinung zur Kontroverse rund um die Darstellung Dixons? Und welche Szene können Sie nicht vergessen? Stimmen Sie ab, und teilen Sie Ihre Meinung im Forum! (aan, 5.2.2017)