Nächster Schlag für Nutzer von Kryptowährungen: Indien will Bitcoin und Co für Bezahlvorgänge oder andere Transaktionen verbieten, wie Finanzminister Arun Jaitley am Donnerstag ankündigte. Investitionen in Cyber-Devisen seien für Anleger aber nach wie vor möglich.

Betrug eindämmen

Die Regierung wolle Maßnahmen ergreifen, um Betrug und illegale Transaktionen mit den digitalen Währungen einzudämmen, fügte Bitcoin-Experte Kartik Shinde von der Beratungsgesellschaft EY hinzu.

Indien steht schon länger auf Kriegsfuß mit Bitcoin & Co: Die Regierung stellt sie in mehreren Fällen in Zusammenhang mit betrügerischen Schneeballsystemen. Die lokalen Finanzämter forderten zudem im Jänner Zehntausende Anleger von Cyber-Devisen zur Zahlung von Kapitalertragssteuern auf. Einer Erhebung zufolge sind in den vergangenen 17 Monaten Deals im Volumen von 3,5 Mrd. Dollar (2,81 Mrd. Euro) getätigt worden. Viele Investoren hätten dabei ihre Geschäfte gegenüber Behörden verschwiegen.

Kurs sackt ab

Der Kurs der bekanntesten und größten Cyber-Devise Bitcoin sackte am Donnerstag um neun Prozent auf 9.025 Dollar ab. Im vergangenen Jahr war der Preis von weniger als 1.000 Dollar auf fast 20.000 Dollar nach oben geschnellt. Immer mehr Notenbanken, Regierungen und Aufsichtsbehörden warnen vor Kryptowährungen, die noch weitgehend unreguliert sind. China und Südkorea haben die Daumenschrauben bereits angezogen und erwägen ein komplettes Handelsverbot. Auch Finanzaufseher in Europa und den USA wollen die Branche stärker unter Kontrolle bringen. (Reuters/APA, 1.2.2018)