Die Staatsanwaltschaft werde 4.940 Verurteilungen prüfen.

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San Francisco – Nach der Legalisierung von Cannabis im US-Bundesstaat Kalifornien will die Bezirksstaatsanwaltschaft von San Francisco zahlreiche Drogenvorstrafen streichen. Die Staatsanwaltschaft werde 4.940 Verurteilungen prüfen, die teils Jahrzehnte zurückreichten, zitierte die Zeitung "San Francisco Chronicle" Bezirksstaatsanwalt George Gascon am Mittwochabend in ihrer Online-Ausgabe.

Außerdem sollten gut 3.000 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingestellt werden. Gascon hob hervor, dass selbst leichtere Drogendelikte bisher eine "Hürde" bei der Job- und Wohnungssuche seien. "Vor langer Zeit haben wir unsere Fähigkeit verloren, zwischen Gefährlichem und Ärgerlichem zu unterscheiden", kritisierte der Staatsanwalt.

Cannabis seit 1. Jänner legal

Die Justiz sei dadurch mit Arbeit zugeschüttet worden, die Stadt aber keineswegs sicherer, kritisierte Gascon. Da die Stadtverwaltung nach der Legalisierung von Cannabis am 1. Jänner gegen diese Rechtspraxis noch nichts unternommen habe, übernehme das nun eben die Staatsanwaltschaft. (APA 1.2.2018)