Washington – Die Chefs großer US-Stahlkonzerne fordern zum Schutz der heimischen Branche von Präsident Donald Trump Importbeschränkungen. Dadurch solle Überkapazitäten entgegengewirkt werden, heißt es in einem Brief der Herstellervereinigung und des Amerikanischen Stahlinstituts, den die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag einsehen konnte.

Die US-Stahlindustrie werde von den wachsenden Einfuhren untergraben. Der Chef der Branchenvereinigung, Philip Bell, sagte, er sei zuversichtlich, dass Trump nach der Verhängung von Zöllen auf den Import von Waschmaschinen und Solarpanelen nun auch in diesem Bereich wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen werde. Das Präsidialamt erklärte, man sei sich "der Bedürfnisse und der Sorgen der Interessenvertreter bewusst".

Abwehrmaßnahmen

Zu den Unterzeichnern des Briefs gehören Alton Steel, AK Steel, Cleveland Cliffs, TimkenSteel Nucor und der US-Ableger von ArcelorMittal. Trump will bis Anfang April über Abwehrmaßnahmen zum Schutz der heimischen Stahlindustrie entscheiden. Das US-Handelsministerium hatte kürzlich eine von Trump veranlasste Prüfung beendet, ob Einfuhren in dem Sektor die nationale Sicherheit beeinträchtigen.

Die USA streiten sich als größter Stahlimporteur der Welt seit langem vor allem mit China über die Bekämpfung der Überkapazitäten auf dem Weltmarkt. Die deutsche Stahlindustrie fürchtet, dass bei amerikanischen Abwehrmaßnahmen die ursprünglich für den US-Markt vorgesehenen Importe etwa aus Fernost den europäischen Markt überfluten. (APA/Reuters, 2.2.2018)