Paris – Was die Panne beim Start einer europäischen Ariane-5-Rakete vergangene Woche verursacht hat, ist noch nicht geklärt. Nach ersten Untersuchungen wird ein menschlicher Fehler aber nicht ausgeschlossen, schrieb der Chef der ArianeGroup, Alain Charmeau, in einem internen Brief. Die Ergebnisse der Untersuchungskommission sollten sobald wie möglich veröffentlicht werden.

Die Trägerrakete war von ihrer geplanten Flugbahn abgewichen. Wenige Minuten nach dem Start vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana verloren die Bodenstationen den Kontakt, die beiden Telekommunikationssatelliten an Bord wurden an der falschen Position ausgesetzt. "Glücklicherweise hat die Trägerrakete sich korrekt verhalten und die beiden Satelliten sind auf einem stabilen Orbit und bei guter Gesundheit", schrieb Charmeau.

Mahnende Worte

Die Eigentümer der Satelliten hatten sich nach dem Vorfall zuversichtlich geäußert, dass diese mit ihren eigenen Antrieben doch noch an die richtige Position gebracht werden können. Der ArianeGroup-Chef schrieb nun, es gebe keine oder nur eine begrenzte Auswirkung auf die Mission der Satelliten. "Was bei diesem Flug von Ariane 5 passiert ist, entspricht nicht dem, was wir alle von einer Gesellschaft ersten Ranges wie ArianeGroup erwarten", schrieb Charmeau.

ArianeGroup mit Sitz in Frankreich ist ein Gemeinschaftsunternehmen des europäischen Luftfahrtkonzerns Airbus und des französischen Konzerns Safran. Es stellt die Ariane-5-Raketen her, sein Tochterunternehmen Arianespace vermarktet die Trägerraketen und bringt mit ihnen Satelliten ins All. (APA, red, 2. 2. 2018)