Das Dortmunder Tatort-Team Martina Bönisch (Anna Schudt, l.), Nora Dalay (Aylin Tezel, 2.v.l.) und Peter Faber (Jörg Hartmann, r) und Gefängnisdirektorin Angelika Zerrer (Ulrike Krumbiegel, 3.v.l.).

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Faber und sein Intimfein Markus Graf (Florian Bartholomäi)

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Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) ist keiner, der das Leben leichtnimmt. Wie auch, Frau und Kind sind tot, dieser Verlust lässt ihn nicht los. Das Drehbuch-Schicksal meint es nicht gut mit ihm, auch im Job hängt der Haussegen gehörig schief.

Zuerst haut Kollege Daniel Kossik (Stefan Konarske) zum LKA ab, in der neuen Folge Tollwut (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD, ORF 2) überlegt auch die junge Kommissarin Nora Dalay (Aylin Tezel) einen beruflichen Wechsel. Geschenkt haben sich die Dortmunder Kollegen ja noch nie etwas. Aber diesmal schenken sie einander noch heftiger ein als sonst. Jetzt geht es ans Eingemachte.

Schon der Beginn dieser Folge sorgt für einen nervösen Magen. An Tollwut zu sterben ist nämlich gar kein schöner Tod. Passiert ist das hinter den dicken Mauern eines Gefängnisses. Warum und wie sich der Häftling mit dem tödlichen Virus infiziert hat, ist lange unklar. Holprig stolpern die Dortmunder Kommissare über Hinweise zu rivalisierenden Mafia-Clans. Die Ermittlungen dümpeln recht unmotiviert vor sich hin, eine klare Richtung fehlt.

Das liegt vor allem an Faber selbst. Der glaubt nicht so richtig an diese Spur. Und schon gar nicht an einen Zufall, als sein alter Intimfeind, der Kriminelle Markus Graf (überzeugend: Florian Bartholomäi), wieder auftaucht und sich in den Tollwut-Knast verlegen lässt.

Graf – Faber macht ihn für den Tod seiner Frau und Tochter verantwortlich – spielt ein perverses, grausames Spiel, fordert Faber auf eine Weise heraus, die richtig wehtut. Es sind vor allem diese Mann-gegen-Mann-Szenen, die diesen Fall sehenswert machen. Neben einer tieftraurigen Sexszene als weiterem Höhepunkt. (Astrid Ebenführer, 4.2.2018)