Berlin – Zur Bekämpfung der Terrorgefahr durch IS-Rückkehrer aus den bisherigen Kampfgebieten in Syrien und im Irak beteiligt sich der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) einem Bericht zufolge an einer US-geführten Geheimaktion.

Seit Oktober gehöre der deutsche Auslandsnachrichtendienst der Operation "Gallant Phoenix" an – gemeinsam mit 21 weiteren Nationen, schreibt das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Dies gehe aus einer vertraulichen Antwort der deutschen Regierung an die Bundestagsfraktion der Linken hervor.

Einheit sammelt Informationen

Die geheime Einheit sammelt demnach Informationen über Kämpfer der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) in Syrien und im Irak. Sie werde vom US-amerikanischen Joint Special Operations Command von einer Militärbasis in Jordanien aus gesteuert. Dabei würden Dokumente, Datenträger, DNA-Spuren und Fingerabdrücke ausgewertet, die Spezialkräfte in ehemaligen IS-Hochburgen sichergestellt haben.

Der BND und die deutsche Bundeswehr seien der Auffassung, diese Zusammenarbeit sei notwendig, um der Terrorgefahr durch IS-Rückkehrer zu begegnen. Die Bundesrepublik habe zunächst eine Beteiligung abgelehnt – aus Sorge, die USA könnten die gewonnenen Informationen für Militärschläge gegen deutsche Jihadisten verwenden. Weder die deutsche Regierung noch der BND wollten sich nach Angaben des Magazins zu der Operation äußern.

Rund 950 Islamisten aus Deutschland sind über die Jahre Richtung Syrien und Irak ausgereist, um sich dort dem IS anzuschließen. Inzwischen sind mindestens 145 von ihnen tot – sie starben etwa bei Kämpfen oder sprengten sich bei Attentaten in die Luft. Im Inland beobachten die deutschen Ermittler derzeit 705 "Gefährder", mehr als fünfmal so viele wie 2013. Das sind Menschen, denen die Sicherheitsbehörden einen Terroranschlag zutrauen. (APA, 3.2.1018)