Die Dschungelkrone 2018 geht an Jenny Frankhauser.

Einmal ist einer vom Baumstamm gekullert. Ein andermal ist das Feuer ausgegangen. Und dann noch irgendwann – wahnsinnig thrilling – sind die Bohnen verbrannt. So spannend war das RTL-Dschungelcamp 2018, das in der Nacht auf Sonntag zu Ende ging.

Selbst bei wohlgefälliger Betrachtung des Formats muss man konstatieren: Es war ein lausiger Jahrgang, was zum einen am Material lag. Die Campinsassen – ein Totalausfall. Nicht mal "Busenwitwe" Tatjana Gsell und Selbstdarstellerin Natascha Ochsenknecht – ansonsten sichere Bänke für trashwürdige Auftritte – lieferten.

Es gab zudem niemanden, der polarisierte oder die anderen á la Larissa Marolt unterhaltsam zum Wahnsinn trieb. Stattdessen waberten Harmonie und Ödesse so offensichtlich durch das Camp, dass selbst Moderator Daniel Hartwich vom "Club der toten Camper" sprach. Wahrscheinlich konnte oder wollte auch er die enervierenden Gespräche über Zigarettenrationen und nasse Kleider nicht mehr hören.

Was Neues muss her

Zum anderen war man auch bei RTL nicht ambitioniert. Aufgetischt wurden die üblichen Tierschwänze, Ratten, Mehlwürmer, Spinnen – also nichts, was man nicht schon ausreichend gesehen hatte. Für das Camp 2019 – so es denn eines geben soll – reicht das auf keinen Fall mehr, da muss endlich mal was Neues her.

Zu erwähnen wäre dann der Vollständigkeit halber noch und um der Chronistenpflicht nachzukommen, dass eine gewisse Jenny Frankhauser, Schwester von Daniela Katzenberger, die Krone gewonnen hat. Sie ist 25 Jahre alt, weinte erwartungsgemäß vor Freude und ist "megastolz". Es war einfach kein Dschungelcamp für Erwachsene. (Birgit Baumann, 4.2.2017)