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Es ist angerichtet.

Foto: Reuters/ Kirby Lee-USA TODAY Sports

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Im US-Bank-Stadion zu Minneapolis wird es sich abspielen.

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Noch bei den Patriots, bald aber Chefcoach der Detroit Lions: Matt Patricia (re).

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Eagles beim Posieren.

Foto: AP/ Eric Gay

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Patriots beim Fotoshooting.

Foto: AP/ Mark Humphrey

Minneapolis – Matt Patricia ließ alles an sich abprallen. Das Bohren war vergeblich. "Ich habe nur einen Job. Ich bin Defensive Coordinator der Patriots, mehr nicht", sagte der Trainer in einer Medienrunde vor dem Super Bowl (Montag, 0.30 Uhr MEZ/live auf Puls 4) unmissverständlich und verweigerte jede Aussage zu seinem bevorstehenden Abschied von NFL-Champion New England.

Die Spatzen pfeifen es längst von den Dächern, Patricia verlässt die Franchise. Schon kommende Woche, direkt nach dem Finale in der US-Football-Profiliga gegen die Philadelphia Eagles, wird der in der Branche hochgeschätzte 43-Jährige Chefcoach der Detroit Lions. Schlechte Nachrichten für die Patriots, aber gute für die Konkurrenz. Patricia hat großen Anteil am Erfolg des Seriensiegers.

New England gilt als die Mannschaft, die während eines Spiels am besten Anpassungen vornehmen kann. Das zeigte sich im Vorjahr, als der Titelgewinn nach einer Rekord-Aufholjagd gelang. Und das zeigte sich zuletzt auch im Halbfinale, als die Jacksonville Jaguars zunächst dominierten, den Patriots ab einem gewissen Punkt aber nichts mehr entgegenzusetzen hatten.

Patriots in Favoritenrolle

Auch deshalb ist New England, dreimal in vier Jahren Teilnehmer am Super Bowl, im 52. Super Bowl klarer Favorit. Für Headcoach Bill Belichik und seinen Star-Quarterback Tom Brady geht es in Minneapolis um den sechsten Triumph, für Josh McDaniels ebenfalls. Der Offensive Coordinator war in verschiedenen Funktionen bei den bisherigen fünf Erfolgen dabei, und auch er ist so gut wie weg. Die Indianapolis Colts bieten dem 41-Jährigen ihren Cheftrainerposten an.

"Er ist ein großartiger Coach", sagte Brady: "Er hat viele Möglichkeiten, so ist das eben, wenn du gut bist. Jedes Team würde ihn gern an seiner Spitze sehen." Allerdings habe er mit McDaniels noch nicht wirklich über dessen Zukunft gesprochen. Brady weiß aber, dass er nicht zu halten sein wird.

Brady MVP

Der Quarterback hat seiner Rekordsammlung eine weitere Bestmarke hinzugefügt. Der 40-Jährige wurde am Samstag als bisher ältester Akteur der Geschichte als wertvollster Spieler (MVP) der National Football League (NFL) ausgezeichnet.

Brady gewann die von einem Panel von Sportjournalisten durchgeführte Wahl zum dritten Mal. "Ich fühle mich sehr geehrt, diese Trophäe zu erhalten", sagte der Altmeister, der sich bei der Preisverleihung in Minneapolis durch seinen derzeit verletzten Teamkollegen Julian Edelman vertreten ließ, in einer Videobotschaft. "In einem Sport wie Football kannst du ohne großartige Teamkollegen und Coaches nichts erreichen", meinte Brady.

Die Auszeichnung ging zum zehnten Mal in den vergangenen elf Saisonen an einen Quarterback. Brady hatte sie bereits 2007 und 2010 erhalten. Mit seinem dritten MVP-Award schob er sich auf Platz zwei der ewigen Bestenliste. Öfter, nämlich fünfmal, hat den Preis nur der 2016 zurückgetretene Peyton Manning erhalten.

Brady hat am Sonntag die Chance, als erster Spieler der Geschichte seinen sechsten Super-Bowl-Titel zu erobern. Die MVP-Trophäe und die Super Bowl in einer Saison hatte zuletzt Kurt Warner 1999/2000 gewonnen.

Daumendrücken für den Underdog

Am Wochenende drückt die große Mehrheit der Amerikaner dem Underdog die Daumen. Eine statistische Analyse eines Wettanbieters, erstellt aus Daten des sozialen Netzwerks Twitter, hat ergeben, dass in 45 der 50 US-Bundesstaaten Philadelphia unterstützt werden wird. Die Ausnahmen: Massachusetts, Maine, New Hampshire, Rhode Island und North Dakota.

Widerstände sind die Patriots gewohnt. Schwierigkeiten auch, doch der Titelverteidiger lässt sich davon nie aus der Ruhe bringen. Star-Receiver Julian Edelman konnte nach einem Kreuzbandriss kein Saisonspiel machen – egal. Brady musste vor dem Halbinale mit zwölf Stichen an der Wurfhand genäht werden – egal. New England hat immer eine Antwort, selbst wenn es düster aussieht.

Ob es nach dem Super Bowl auch so weitergeht, ist wegen des Personalwechsels aber eine spannende Frage. Patricia steht vor einer neuen Herausforderung, McDaniels unternimmt seinen zweiten Anlauf. In den Spielzeiten 2009/10 und 2010/11 war er Headcoach der Denver Broncos – und scheiterte. Über die St. Louis Rams kam er zu den Patriots zurück und gewann zweimal den Titel. Doch wie Patricia will er sich unbedingt als Boss beweisen.

Pink erkrankt

Ihre Qualitäten als Sängerin will Pink (38) unter Beweis stellen. Die US-Amerikanerin kämpft aber vor ihrem großem Auftritt beim Super Bowl gegen einen Infekt an. "Versuche die Grippe durch Proben wegzubekommen", schriebsie am Samstag auf Instagram zu einem Foto, das sie im Bank Stadium in Minneapolis am Mikrofon zeigt. Vor dem Anpfiff der Partie soll sie die US-Nationalhymne singen. Justin Timberlake tritt in der Halbzeit auf.

Seit Jahren habe sie auf diese Chance gewartet, seitdem ihr "Idol" Whitney Houston 1991 beim Super Bowl die Hymne gesungen habe, schreibt Pink auf Instagram. Sie sei nun bei diesem Traum angekommen, doch der verwandle sich gerade in einen "Alptraum", lamentiert sie.

Im vergangenen Jahr hatte der Country-Star Luke Bryan die Hymne gesungen, auch Lady Gaga, Kelly Clarkson und Alicia Keys gehören zu Pinks Vorgängern. (sid, APA, red, 4.2.2018)