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Lindsey Vonn rechtzeitig vor Olympia in Topform.

Foto: AP/ Gabriele Facciotti

Garmisch-Partenkirchen – Lindsey Vonn hat das Abfahrts-Double in Garmisch-Partenkirchen geschafft. Die US-Amerikanerin setzte sich am Sonntag bei ihrem 81. Sieg im alpinen Skiweltcup wie am Vortag vor Sofia Goggia (ITA/+0,11 Sek.) durch. Dritte wurde Tina Weirather aus Liechtenstein (0,12). Für Vonn war es der dritte Saisonsieg in der Abfahrt. In der Disziplinen-Wertung fehlen ihr nur noch 23 Punkte auf Goggia.

Beste ÖSV-Dame wurde bei der Generalprobe für die olympische Abfahrt Stephanie Venier als Vierte. Ihr fehlten 0,37 Sekunden auf die Bestzeit. Nicole Schmidhofer (0.87) belegte Rang sieben.

Anna Veith (1,54) reihte sich als 15. unmittelbar vor Tamara Tippler (1,59) ein. Ramona Siebenhofer (1,89), Christine Scheyer (1,93) und Nina Ortlieb (2,07) belegten die Plätze 24 bis 26. Gar nicht nach Wunsch lief es für Cornelia Hütter (2,22), die am Samstag in der verkürzten Abfahrt Dritte war, am Sonntag aber nur auf Rang 28 landete.

Vonn mit dosiertem Risiko

"Ich habe ein bisschen Angst gehabt", sagte Vonn nach dem fünften Abfahrtssieg in Garmisch. Am Vortag hatte sie ihre Kollegin Jacqueline Wiles im Krankenhaus besucht, wo diese nach einem schlimmen Sturz mit Kreuzbandriss sowie gebrochenem Wadenbein und Schienbeinkopf lag. Am Sonntag stürzte auch Stacey Cook schwer, kam aber offenbar glimpflich davon.

"Ich dachte: Gib Gas, aber fahre solide und gehe kein Risiko ein. Das Wichtigste ist Olympia", sagte Vonn. Die Sicherheitsfahrt reichte, um Herausforderin Goggia, die am Samstag nur 0,02 Sekunden langsamer gewesen war, diesmal um 0,11 Sekunden zu distanzieren.

Nur noch fünf Siege trennen Vonn nun von ihrem Ziel, der Weltcup-Bestmarke von Ingemar Stenmark. "Auf den Rekord", sagte sie lächelnd, "werde ich mich nach Olympia konzentrieren – die Spiele sind jetzt das, was zählt."

"Asse im Ärmel

Dort dürfte es mit Goggia zum Zweikampf um Gold kommen. Vonn: "Wir pushen uns, aber egal, wer gewinnt: Wir haben immer Respekt voreinander." Bei den olympischen Testrennen 2017 hatte Goggia in Abfahrt und Super-G knapp die Nase vorne gehabt. "Jetzt", sagte Vonn, "ist es Zeit zu tauschen."

Die Strecke in Jeongseon liege ihr, sagte Vonn, seit Wochen gehe sie deren Charakteristika vor dem Einschlafen noch einmal durch. In Garmisch habe sie "noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt, ein paar Asse habe ich mir für Olympia aufgehoben". (red, sid – 4.2.2018)