Buenos Aires – Die USA ziehen nach Angaben von Außenminister Rex Tillerson wegen der anhaltenden Krise in Venezuela Sanktionen gegen die wichtige venezolanische Erdölindustrie in Betracht. Die Vereinigten Staaten würden über Sanktionen gegen den Handel mit Erdöl oder Ölderivaten aus Venezuela nachdenken, sagte Tillerson am Sonntag während eines Besuchs in Argentinien.

Dort warb er mit seinem Amtskollegen Jorge Faurie für ein härteres Vorgehen gegen die sozialistische Regierung von Staatschef Nicolas Maduro in Caracas. "Wir können der Zerstörung der venezolanischen Demokratie nicht länger tatenlos zusehen", sagte Tillerson. Die US-Regierung hat in den vergangenen Monaten mehrfach Sanktionen gegen Venezuela verhängt, diese richteten sich aber vor allem gegen Einzelpersonen. Die USA sind weiterhin wichtigster Abnehmer für Ölexporte aus Venezuela.

Hyperflation und Devisenmangel

Venezuela steckt politisch und wirtschaftlich am Abgrund. Das Land mit den größten Ölreserven leidet unter Hyperinflation und Devisenmangel, die Regierung kann kaum noch Lebensmittel und Medikamente im Ausland kaufen. Oppositionelle werfen Maduro zudem vor, das Land in eine Diktatur umzuwandeln. Bis Ende April sollen Präsidentenwahlen abgehalten werden, Maduro will sich dabei im Amt bestätigen lassen. Wichtige Oppositionspolitiker sind inhaftiert oder wurden bereits aus der Wahl ausgeschlossen. (APA, 4.2.2018)