Business as usual in der Allianz-Arena.

Foto: APA/EXPA/THOMAS HAUMER

Das Spiel in der Zusammenfassung.

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Wien – Die Vorfälle rund um das 325. Wiener Derby zwischen Rapid und dem FK Austria Wien beschäftigen die Vereine auch am Montag. "Ich erwarte mir, dass die Gremien der Bundesliga angemessen reagieren", sagte Austrias Sportdirektor Franz Wohlfahrt.

Austria-Kapitän Raphael Holzhauser war kurz nach dem Anpfiff bei der Corner-Fahne von mehreren Feuerzeugen aus dem Block der Heimfans getroffen wurde. In der 27. Minute wurden erneut Feuerzeuge und Gegenstände auf Austria-Spieler geworfen, daraufhin unterbrach Schiedsrichter Rene Eisner die Begegnung für fast zehn Minuten.

Wohlfahrt: "So etwas ist absolut inakzeptabel"

"Unser Sport wird mit Füßen getreten. Und es ist nicht das erste Mal, dass es bei einem Spiel von uns bei Rapid massive Probleme gegeben hat. So etwas ist absolut inakzeptabel", fährt Wohlfahrt fort. Solche Vorfälle seien nicht zu dulden. "Wir haben uns die TV-Bilder danach nochmals angesehen, einen Abbruch hätte wohl jeder vernünftige Mensch verstanden."

Dass nicht abgebrochen wurde, war vor allem Holzhauser zu verdanken. Schiedsrichter Eisner betonte nach dem Match: "Hätte Holzhauser mir gesagt, dass er nicht weiterspielenkann, hätte ich das Spiel abgebrochen."

Holzhauser: "Ein Zeichen für Fairness gesetzt"

Montagfrüh verfasste Holzhauser ein Statement, das er auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat. "Ich habe durch mein Weiterspielen ein Zeichen für Fairness gesetzt und habe mir einmal mehr nicht den Spaß am Spiel nehmen lassen. […] Sobald Gewalt im Spiel ist, sollten wir uns alle distanzieren."

Wichtig sei, keine Pauschalverurteilung vorzunehmen, sondern exakt gegen jene vorzugehen, die jedes Mal aufs Neue durch Gewalt und Unsportlichkeit auf sich aufmerksam machen. "Ich kämpfe für die Austria und mein Team und bedanke mich bei allen Fans, die diese Art von Gewalt nicht tolerieren." Der Linksfuß schreibt außerdem: "Ich als Spieler möchte mich wie jeder andere in seinem Beruf sicher fühlen und erwarte entsprechende Maßnahmen von den Vereinen und der Bundesliga."

Rapid verbal neben der Spur

Weitgehend unglücklich verliefen direkt nach dem Spiel die Wortmeldungen seitens der Rapid-Akteure. So sprach etwa Trainer Goran Djuricin im Zusammenhang mit den Attacken davon, dass sich Rapid-Fans nicht provozieren lassen dürften: "Unsere Fans sind toll, es gibt aber immer einzelne, die auszucken und einen Schwachsinn machen wie heute. Vielleicht können die Fans das untereinander bereinigen und diejenigen zur Verantwortung ziehen."

Rapid-Torschütze Dejan Ljubicic wiederum stellte nach dem Schlusspfiff die Theorie auf, wonach nichts passiert wäre, hätte Holzhauser den Eckball schneller ausgeführt. Einige Stunden später nahm der Mittelfeldspieler nach Ansicht der TV-Bilder diese Aussage "mit Bedauern" zurück.

Krammer: "Das wird teuer"

Bei Rapid rechnet man mittlerweile mit harten Strafen. "Das wird teuer", sagte Club-Präsident Michael Krammer dem "Kurier" (Montag-Ausgabe) und kündigte Regressforderungen gegenüber den Randalierern an, die durch die Videoauswertung identifiziert werden sollen. Im Gegensatz zu den Vorfällen im vergangenen Sommer werde es diesmal auch Stadionverbote geben. "Dafür garantiere ich", erklärte Krammer. (red, APA, 5.2.2018)