Flugzeugmodelle, Liegestühle oder Christbaumkugeln sind noch zu haben.

Foto: APA/AFP/dpa/MARCEL KUSCH
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Berlin – Bei der ersten Online-Versteigerung für Inventar der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin haben mehr als 1.500 Gegenstände einen Käufer gefunden. Knapp 13.000 Gebote aus 45 Ländern seien eingegangen, teilte Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Montag in Berlin mit. "Das hohe Interesse hat uns alle sehr positiv überrascht."

Den Gesamterlös der Auktion nannte er nicht. Die Insolvenzordnung verbiete dies, das gesamte Insolvenzverfahren sei nicht öffentlich, erklärte dazu ein Sprecher Flöthers. Nach dem Ende der 17-tägigen Versteigerung am Freitag hatte das Hamburger Auktionshaus Dechow den Erlös auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt.

Nach Angaben der Insolvenzverwaltung der Airline war das Interesse an einigen Objekten besonders hoch: Fast 40.000 Interessenten hätten den Verkauf eines 1:5-Flugzeugmodells einer Boeing 737 verfolgt. Der neue Besitzer zahlte demnach 7.800 Euro. Mehr als 3.000 Euro zahlte der Käufer eines Zweier-Sitzes aus einem Flugzeug, ein Air-Berlin-Trolley kam demnach für 1.888 Euro unter den Hammer.

Das eingenommene Geld fließt in die Insolvenzmasse und kommt damit den Gläubigern zugute. Es dürfte vorrangig für die Rückzahlung eines KfW-Darlehens an Air Berlin verwendet werden. Um den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten, hatte der Bund im August für den Überbrückungskredit in Höhe von 150 Mio. Euro gebürgt. Davon waren Mitte Jänner erst 61 Mio. Euro zurückgezahlt.

Für weitere Objekte der insolventen Fluglinie können Interessierte noch bei drei weiteren Versteigerungen bis Mitte Februar bieten – den Angaben zufolge sind darunter 771 Flugzeugmodelle und 846 Merchandise-Artikel. Dazu zählen Air-Berlin-Christbaumkugeln, Fleecedecken und Liegestühle in dem charakteristischen Firmen-Rot. (APA, 5.2.2018)