Sebastian Prödl setzt sich mit Chelsea-Neuerwerbung Olivier Giroud auseinander.

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Watford – Englands Fußballmeister Chelsea hat in der Premier League die nächste klare Niederlage kassiert. Die "Blues" verloren am Montag in Unterzahl mit 1:4 (0:1) beim FC Watford von ÖFB-Teamspieler Sebastian Prödl und verpassten es damit auch, den FC Liverpool in der Tabelle zu überholen. Mit 50 Punkten bleibt Chelsea Tabellenvierter, hat aber nur einen Punkt weniger als der Dritte Liverpool.

Das Team von Watford, in dem Prödl durchspielte und Daniel Bachmann den Ersatztormann gab, feierte im ersten Heimspiel unter Trainer Javier Gracia gleich den ersten Sieg. Daryl Janmaat (84.), Gerard Deulofeu (88.) und Roberto Pereyra (91.) machten das Debakel für Chelsea perfekt, das kurz vorher durch Eden Hazard (82.) zum etwas schmeichelhaften Ausgleich gekommen war. Zuvor hatte Troy Deeney (42.) die "Hornets" per Strafstoß in Führung gebracht. Chelsea war im Stadion Vicarage Road nach einer Gelb-Roten Karte für Tiemoue Bakayoko (30.) rund eine Stunde zu zehnt. Neuzugang Olivier Giroud wurde in der 64. Minute eingewechselt.

Die hohe Niederlage in Watford verschärft die Krise beim Meister, der sich erst am vergangenen Mittwoch zuhause mit 0:3 gegen den AFC Bournemouth blamiert hatte. Zudem wird in britischen Medien schon länger über ein Zerwürfnis zwischen der Vereinsführung und Chelsea-Coach Antonio Conte berichtet. Der Italiener forderte zuletzt mehr Unterstützung vom Club und äußerte sich auch unzufrieden über die Transferpolitik.

Conte im Fokus

Conte ist jedenfalls. "Ich arbeite. Wenn das genügt, ist es in Ordnung", sagte der Italiener nach der Pleite bei Watford. "Ansonsten muss der Club eine andere Entscheidung fällen", fügte Conte hinzu. Angst um seinen Job beim Tabellenvierten habe er nicht, betonte der 48-Jährige später etwas zweideutig: "Jede Woche fragen sie mich das. Ich bin nicht besorgt."

Erst am Mittwoch hatte Chelsea zu Hause mit 0:3 gegen Bournemouth verloren. Zuvor hatten britische Medien wochenlang berichtet, das Verhältnis zwischen Conte und der Vereinsführung der "Blues" sei angespannt. Zudem hatte Chelseas Trainer seine Unzufriedenheit mit der Transferpolitik des Meisters mehrfach öffentlich gemacht. Zuletzt beklagte Conte fehlende Rückendeckung von den Club-Bossen. Er wünsche sich "eine Erklärung, mit der sie klarstellen, dass sie Vertrauen in meine Arbeit haben".

In der kommenden Woche hat Chelsea zwei Heimspiele – in der Liga gegen Tabellenschlusslicht West Bromwich Albion und im FA Cup gegen Zweitligist Hull City. Danach empfängt Chelsea innerhalb von zwei Wochen erst den FC Barcelona in der Champions League und muss in der Premier League beim Zweiten Manchester United und bei Spitzenreiter Manchester City antreten. (APA; 5.2.2018)