Julian Assange ist seit 2012 in der ecuadorianischen Botschaft in London.

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Ein Gericht in London soll heute, Dienstag, über die Aufhebung des Haftbefehls gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange entscheiden. Assanges Anwälte wollen mit dem Antrag erreichen, dass ihr Mandant ohne Furcht vor Festnahme die ecuadorianische Botschaft verlassen kann, in die er 2012 geflohen war.

In ihrem Antrag schreiben sie, dass Assanges fünfeinhalbjähriger Botschaftsaufenthalt "einer Gefängnisstrafe gleichkommt". Assange war 2012 in die Botschaft in London geflohen, um einer Auslieferung an Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen zu entgehen. Er hatte Angst, von Schweden aus an die USA überstellt zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats und womöglich sogar die Todesstrafe droht. Die Stockholmer Staatsanwaltschaft legte den Fall vergangenes Jahr zu den Akten. Allerdings besteht nach wie vor ein britischer Haftbefehl, weil Assange 2010 gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben soll. (APA, 6.2.2018)