Nicht jeder ist mit einer Haarpracht gesegnet. Japanische Forscher wollen nun eine neue Methode gegen Haarausfall gefunden haben.

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Tokio – Japanische Wissenschafter haben eigenen Angaben zufolge möglicherweise ein Mittel gegen Haarausfall gefunden: Dank einer neuen Methode gelang es ihnen, die für das Wachstum der Haare verantwortlichen Haarfollikel in Rekordzahlen zu produzieren. Mit Hilfe eines einfachen Silikonöls züchteten sie im Labor aus Stammzellen sogenannte Haarfollikel-Keime (hair follicle germs HFG), die Quellen der Follikel.

Binnen weniger Tage hatten sie demnach 5.000 dieser Keime gezüchtet – genügend, um damit kahle Stellen "aufzuforsten". Andere Methoden kamen bisher auf höchstens 50 HFG auf einmal.

Nach Ansicht von Teamleiter Junji Fukuda von der Staatlichen Universität Yokohama könnte die neue Technologie Krebspatienten und anderen Patienten mit krankhaftem Haarausfall helfen. Zudem sollen Menschen, die aus ästhetischen Gründen gegen ihre dünner werdende Kopfbedeckung vorgehen wollen, von der Entdeckung profitieren. Die bisherige Methode, Haarwurzeln aus dem Nacken auf kahlere Stellen zu verpflanzen, habe einen Nachteil: "Sie steigert nicht das Haarvolumen."

Auch McDonald's setzt auf Silikonöl

Erste Tests am Menschen könnten nach seinen Angaben allerdings erst in fünf Jahren möglich sein; weitere fünf Jahre dürfte es dauern, bis das Verfahren anwendungsreif ist.

Fukuda hat noch eine weitere Enttäuschung bereit: Pommes von McDonald's helfen nicht gegen Glatzen. Zwar werde das bei der Studie eingesetzte Silikonöl Polydimethylsiloxan auch von dem Fastfood-Giganten für seine Frittierfette benutzt, sagte Fujkuda. Doch helfe es bei Haarausfall nichts, diese Substanz zu konsumieren.

Entsprechende Fehlinterpretationen seiner Studie hätten ihn ziemlich verblüfft, sagte Fukuda. "Ich habe Online-Kommentare gesehen, die fragten, 'wie viele Pommes muss ich essen, damit mein Haar wieder wächst?'", erzählte der Wissenschafter und fügte hinzu, "ich würde mich schlecht fühlen, wenn die Leute dächten, etwas zu essen würde diesen Effekt haben". (APA, AFP, 6.2.2018)