Typische Symptome einer COPD: Übermäßige Schleimproduktion, chronischer Husten und Atemnot.

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Wien – Etwa jeden fünften Österreicher über 40 Jahre geht die Luft aus. In Europa sind etwa 44 Millionen Menschen von der chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) betroffen. Einer Prognose der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge könnte sich die sogenannte "Raucherlunge" zur dritthäufigsten Todesursache weltweit entwickeln.

Es beginnt scheinbar harmlos: Schleimiger Husten und zunehmende Kurzatmigkeit. Doch kaum eine Krankheit schleicht sich so unauffällig in das Leben wie die COPD. Deshalb wird sie meist erst sehr spät diagnostiziert. Das Problem: COPD ist unheilbar, die Schädigung der Lunge irreversibel. Therapeutisch kann allerdings das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder gestoppt werden. In manchen Fällen lässt sich die Lungenfunktion sogar wieder verbessern.

In einer Studie wurde nun die Wirkung einer neuartigen nicht-pharmakologischen therapeutischen Behandlung von Lungenkrankheiten untersucht. Insgesamt nahmen 121 Patienten an der wissenschaftlichen Analyse teil. 64 Probanden hatten eine diagnostizierte COPD, 16 Teilnehmer litten an Asthma und 41 Personen waren von anderen pneumologischen Krankheiten betroffen. 51 Prozent der Studienteilnehmer waren Männer, 49 Prozent Frauen. Das Durchschnittsalter lag bei rund 63 Jahren.

Gehen und Strampeln

Das Angebot der ambulanten Reha (Phase 2) bestand aus einer medizinischen Trainingstherapie, krankheitsbezogenen Schulungen und psychologischer Betreuung. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie: Im sechsminütigen Gehtest konnte eine durchschnittliche Steigerung von rund 461 auf 494 Meter erreicht werden. COPD-Patienten schafften es durchschnittlich um 36 Meter weiter zu gehen, bei Asthmatikerinnen und Asthmatikern lag die Steigerung bei durchschnittlich 26 Metern.

Verbesserungen erzielten die Patienten auch am Ergometer. Die Leistung erhöhte sich im Schnitt von 82 Prozent auf 87 Prozent. Auch die Atmungsmuskulatur konnte deutlich gestärkt werden. Für COPD-Erkrankte ergaben die Auswertungen des CAT (COPD Assessment Test – ein Fragebogen bei dem die Betroffenen ihre Beschwerden auf einer Skala von 0 bis 5 einstufen; Anm.) signifikante Veränderungen im Sinne einer verbesserten Lebensqualität und Belastbarkeit im täglichen Leben.

"Insgesamt kann man feststellen, dass Rehabilitation deutliche Verbesserungen für die Patienten mit Lungenerkrankungen in allen Bereichen mit sich gebracht hat", interpretiert Christiane Marko, medizinische Leiterin des Zentrums für ambulante Rehabilitation in Wien die Studienergnisse. (red, 7.2.2018)