Linz – Der kaufmännische Vorstandsdirektor des Linzer Landestheaters, Uwe Schmitz-Gielsdorf, muss mit Ende Jänner 2019 seinen Sessel räumen. Sein bis dahin laufender Vertrag wird nicht verlängert, bestätigte Kulturreferent LH Thomas Stelzer (ÖVP) am Dienstag einen Bericht der "Oö. Nachrichten". Schmitz-Gielsdorf reagierte überrascht und betonte, er würde gerne bleiben.

"Ein Wechsel im künstlerischen Bereich ist nicht ungewöhnlich, die Verträge sind befristet", so Stelzer. Die Position werde neu ausgeschrieben. Nach dem "Zauber des Anfangs" im Musiktheater und Investitionen in das neue Opern- und das renovierte Schauspielhaus komme nun die Phase, "wo man sich bemühen und nach vorne orientieren muss, dass der Erfolg dauerhaft wird", so der LH am Rande einer Pressekonferenz.

Das Fünf-Sparten-Haus musste in der vorigen Spielzeit einen leichten Schwund bei den Besuchern hinnehmen: 339.880 waren rund 10.000 weniger als in der Saison davor, auch wenn man mit 83,8 Prozent Auslastung nicht unzufrieden war. Die Personalentscheidung kommt aber auch zu einem Zeitpunkt, zu dem im Kulturbereich Kürzungen anstehen: Das Landestheater, das über ein Gesamtbudget von knapp 40 Mio. Euro verfügt, bekommt 2018 um 2,4 Mio. Euro weniger.

"Budgetkürzungen gehören zum Theateralltag"

"Von heute aus gesehen hat es dafür Vorzeichen gegeben, die ich aber bisher anders gedeutet habe", so Schmitz-Gielsdorf im Gespräch mit der APA zur Nicht-Verlängerung seines Vertrags. Aber er sei seit 30 Jahren in der Branche tätig – seit 2014 in Linz – und wisse, "dass Budgetkürzungen zum Theateralltag gehören". Er stelle sich der Herausforderung, mit weniger Geld auszukommen "mit viel Energie" und erwarte beispielsweise durch die diesjährige Sommerbespielung (das ABBA-Musical "Mamma Mia!", Anm.) "die höchsten Erlöse, die wir bisher hatten."

Er sei jedenfalls fest entschlossen, seinen Vertrag bis zum Ende zu erfüllen, betonte Schmitz-Gielsdorf. "Ich arbeite gerne hier und würde das gerne noch länger tun." Er habe die nächste Spielzeit bereits mit vorbereitet und fühle sich Intendant Hermann Schneider und Opernchef Markus Poschner gegenüber in der Pflicht, sie zu unterstützen und die Pläne umzusetzen.

Der Landestheater-Geschäftsführer ist nicht die einzige Topposition im oö. Kulturbereich, die zur Nachbesetzung ansteht: Auch die wissenschaftliche Leitung des Landesmuseums ist vakant. Direktorin Gerda Ridler hat das Haus zu Jahreswechsel verlassen, ihr bis Ende 2018 laufender Vertrag wurde auf ihren Wunsch in beiderseitigem Einvernehmen vorzeitig aufgelöst. Vor Ridlers Abgang waren die Pläne des Landes bekannt geworden, das Landesmuseum mit seinem Dutzend Außenstellen neu aufzustellen. (APA, 6.2.2018)