Brüssel – Der mutmaßliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam wird dem nächsten Prozesstermin gegen ihn in Belgien fernbleiben. Der 28-jährige Franzose habe das Gericht darüber unterrichtet, dass er am kommenden Donnerstag nicht erscheinen wolle, teilte Gerichtspräsident Luc Hennart am Dienstag in Brüssel mit. An dem Tag sind die Plädoyers der Verteidigung geplant.

Beim Prozessauftakt am Montag war das einzige überlebende Mitglied der Pariser Terrorkommandos zwar erschienen, hatte sich aber geweigert, Fragen zu beantworten. Abdeslam muss sich wegen Schüssen auf Polizisten in Belgien im März 2016 verantworten.

Auf Polizisten geschossen

Der Franzose mit marokkanischen Wurzeln wird beschuldigt, vier Monate nach den Pariser Anschlägen vom 13. November 2015 bei einer Wohnungsdurchsuchung in einem Brüsseler Vorort das Feuer auf Beamte eröffnet zu haben. Wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an den Pariser Anschlägen mit 130 Toten war er zu dem Zeitpunkt der meistgesuchte Mann Europas.

Bei der Schießerei in dem Brüsseler Vorort wurden drei Polizisten verletzt, die Beamten erschossen den Islamisten Mohamed Belkaïd. Die Brüsseler Staatsanwaltschaft fordert für Abdeslam und seinen Komplizen Sofiane Ayari 20 Jahre Haft wegen versuchten Polizistenmordes. (APA, 6.2.2018)