Tallinn – Ein Auto ist beim Fahren auf der zugefrorenen Ostsee in Estland ins Eis eingebrochen. Drei Menschen in dem Fahrzeug ertranken, wie estnische Medien unter Berufung auf die Polizei am Dienstag berichteten. Zwei weitere Menschen konnten in letzter Sekunde von den alarmierten Einsatzkräften aus dem eiskalten Wasser gerettet werden, eine Person wurde zunächst noch vermisst.

Das Unglück ereignete sich vor der Küste des Hafen Munalaid, nur wenige Hundert Meter von der Fährroute zwischen den Ostsee-Inseln Kihnu und Manilaid entfernt. Das Eis sei dort lediglich fünf bis acht Zentimeter dick und löchrig, das Wasser etwa vier Meter tief.

"Trauriger Tag"

"Es ist ein sehr trauriger Tag. Dünnes Eis trägt bestenfalls eine leichtere Person, aber sicher kein Fahrzeug", sagte Andres Sinimeri von der estnischen Polizei.

Nach Angaben der Behörden blieb zunächst unklar, warum der Minibus vom Festland aufs Eis gefahren war. Eine offizielle Eisstraße gibt es an der Unglücksstelle nicht.

In Estland gehören im Winter sieben Eisstraßen zum offiziellen Straßennetz. Sie können bei einer mindestens 24 Zentimeter dicken Eisdecke befahren werden. Bisher ist aber noch keine der Verbindungen über die zugefrorene Ostsee für den Verkehr freigegeben. (APA, 6.2.2018)