Bern – Am 4. März entscheiden die Schweizerinnen und Schweizer in einer Volksabstimmung über die Rundfunkgebühren, die dort von der Billag eingehoben werden, vergleichbar der österreichischen GIS. Eine Umfrage des Medienkonzerns Tamedia sieht nun eine deutlichere Mehrheit gegen die Abschaffung und damit gegen die sogenannte No-Billag-Initiative.

Die laut Tamedia repräsentativ gewichtete Onlineumfrage stützt sich auf 17067 Teilnehmer aus der ganzen Schweiz am 1. Februar 2018, die Schwankungsbreite liege bei 1,1 Prozent. Laut Umfrage sind 61 Prozent gegen die Abschaffung, 38 Prozent dafür. Das sind zwei Prozent weniger Befürworter als zwei Wochen zuvor.

Mehrheit unter SVP-Wählern

Weiterhin unterstützt eine Mehrheit von 72 Prozent unter den Wählern der Schweizer Volkspartei SVP die No-Billlag-Initiative. Wähler der Sozialdemokraten lehnen sie zu 84 Prozent ab, wie auch Mehrheiten in der Kundschaft anderer größerer Parteien. 41 Prozent der Männer sind laut Umfrage für die Abschaffung, aber nur 34 Prozent der Frauen.

Nur rund ein Drittel rechnet laut Umfrage damit, dass die SRG zusperren muss, wenn die No-Billag-Initiative angenommen wird. 41 Prozent rechnen mit dem Weiterbestand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, aber mit "gestrafftem" Programm. 16 Prozent rechnen mit einer "kreativen Lösung" des Schweizer Parlaments oder der Kantone, um zumindest Teile der SRG zu retten.

"Großes Ziel" des FPÖ-Chefs

In Österreich hat FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache eine Abschaffung der GIS-Gebühren zu seinem "großen Ziel" in der Regierung erklärt. Thema in der Regierung ist eine Finanzierung des ORF aus dem Bundesbudget. Eine jährliche Zuteilung von Mitteln würde höhere Abhängigkeit von der Politik bedeuten, argumentiert etwa der ORF gegen diese Finanzierungsvariante. (fid, 7.2.2018)