Washington – US-Präsident Donald Trump hat einem Zeitungsbericht zufolge das Verteidigungsministerium mit der Planung einer Militärparade nach französischem Vorbild in Washington beauftragt.
Bei dem Treffen am 18. Januar, an dem unter anderem Verteidigungsminister Jim Mattis und Generalstabschef Joseph Dunford teilnahmen, habe Trump erklärt, er wünsche sich eine Parade, berichtete die "Washington Post" am Dienstag unter Beziehung auf einen Militärvertreter, der nicht genannt werden wollte.
"Die Marschordnung lautete: Ich will eine Parade wie die in Frankreich", sagte der Insider. An dem Thema werde auf höchster Ebene gearbeitet.
Ein nicht genannter Vertreter des Weißen Hauses sagte der Zeitung, die Planungen seien noch in einem frühen Stadium. Es sei nichts entschieden.
Pentagon prüft
Nach der Veröffentlichung des Zeitungsberichts erklärte das Präsidialamt, Trump habe das Verteidigungsministerium beauftragt, eine Feier zu prüfen, "bei der alle Amerikaner ihre Wertschätzung ausdrücken könnten". Ein Pentagon-Sprecher sagte, der Wunsch nach einer Parade sei bekannt, und nun würden entsprechende Möglichkeiten geprüft.
Kritiker zogen umgehend Vergleiche mit ähnlichen Veranstaltungen in autokratisch regierten Staaten. "Was für eine absurde Geldverschwendung!", kritisierte der demokratische Kongressabgeordnete Jim McGovern. "Trump handelt eher wie ein Diktator als ein Präsident. Amerikaner verdienen besseres."
Trump hatte sich schon vor Monaten beeindruckt über die Parade gezeigt, die er am französischen Nationalfeiertag in Paris besichtigen konnte. Daran hatten Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Militärflugzeuge teilgenommen. Schon vor seinem Amtsantritt berichteten Mitarbeiter von Trump, dass der Präsident eine Militärparade anlässlich seiner Amtseinführung in Erwägung gezogen habe.
In Washington werden zu besonderen Anlässen Militärausstellungen abgehalten, aber es ist nicht üblich, dass es zum Unabhängigkeitstag einen Festzug mit Panzern und Truppen auf der Pennsylvania Avenue gibt. (Reuters, APA 7.2.2018)