Teplice – In Tschechien haben rassistische Hasskommentare gegen Volksschüler für Wirbel gesorgt. Eine Schule in Teplice hatte ein Foto einer ersten Klasse in einer Lokalzeitung veröffentlicht, der viele Schüler aus der Roma-Minderheit und mit Migrationshintergrund angehören. Daraufhin tauchten bei sozialen Netzwerken hasserfüllte Kommentare auf.

"Die Schule liegt in der Gaswerkstraße – da bietet sich die Lösung direkt an" oder "Das wäre ein Granaten-Treffer", hieß es dort. Nun sammelten Bürgerrechtsaktivisten Spenden, um ein Zeichen für Toleranz zu setzen. Die Organisation Romea übergab der Schule am Mittwoch 225.000 Kronen, umgerechnet knapp 9.000 Euro, wie eine Sprecherin mitteilte. "Ich glaube, dass die Kinder untereinander nicht auf Unterschiede achten", sagte Schulleiterin Marcela Prokupkova demnach auf einer Pressekonferenz. Für das Geld sollen Unterrichtsmaterialien und Tablets gekauft werden.

250.000 Roma

Unter den Spendern war auch die Föderation jüdischer Gemeinden. "Meine Onkel, meine Tanten und meine Urgroßeltern sind im Gas ermordet worden – und deshalb haben wir keine Sekunde gezögert, dieses Projekt zu fördern", sagte Generalsekretär Tomas Kraus. In einer aktuellen Umfrage des Prager Instituts für Totalitarismusforschung (USTR) bezeichneten 75 Prozent der Befragten Roma als "unsympathisch". Der Minderheit gehören in Tschechien rund 250.000 Menschen an. (APA, 7.2.2018)