Kairo – Der einzige Gegenkandidat von Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen seine Kandidatur bei der anstehenden Präsidentschaftswahl nur eine "Farce" sei.

"Unsere Kandidatur ist keine Augenwischerei", sagte Moussa Moustafa Moussa der Deutschen Presse-Agentur. "Ich hoffe, durch einen starken Kampf in gegenseitigem Respekt zu gewinnen, oder zumindest befriedigende Ergebnisse zu bekommen, die mir und der Partei Schwung geben."

Schachzug

Die säkulare Partei Al-Ghad ("Der Morgen") von Moussa unterstützt die Politik von Präsident Al-Sisi. Moussas Anmeldung in letzter Minute gilt unter Beobachtern als Schachzug der Regierung, damit Al-Sisi zumindest auf dem Papier einen Konkurrenten für die Abstimmung vom 26. bis 28. März hat.

Das Staatsoberhaupt führt das Land seit dem Sturz des islamistischen Präsident Mohammed Mursi 2013 mit harter Hand gegenüber politischen Gegnern und der Zivilgesellschaft. Zahlreiche namhafte Konkurrenten hatten in den vergangenen Wochen unter teilweise dubiosen Umständen ihre angekündigten Kandidaturen nicht offiziell eingereicht.

"Mehrere Kandidaten haben sich zurückgezogen", sagte der 66-jährige Moussa. "Zu der Zeit haben wir schon unsere Papiere für die Kandidatur vorbereitet. Das mag der Grund sein, warum meine Kandidatur aussieht, als sei sie in letzter Minute gekommen." Die ägyptische Opposition hatte dazu aufgerufen, die Präsidentschaftswahl zu boykottieren. (APA, 7.2.2018)