Pjöngjang/Moskau – Russland hat mit der Rückführung nordkoreanischer Arbeiter in deren Heimat begonnen. Moskau komme damit den im Dezember vom UN-Sicherheitsrat beschlossenen Sanktionen nach, sagte Russlands Botschafter in Nordkorea, Alexander Matsegora, am Mittwoch. Das Verbot, Nordkoreaner zu beschäftigen, werde der russischen Wirtschaft allerdings "einen Rückschlag" versetzen, fügte er hinzu.

"Wir halten die UN-Vorgaben streng ein", zitierte die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti Botschafter Matsegora. Auch das russische Außenministerium teilte auf AFP-Anfrage mit, dass Moskau die Resolution befolge, welche die Rückführung aller Arbeitsmigranten aus Nordkorea innerhalb von 24 Monaten vorsieht. Nordkoreanische Bürger, "die sich legal in unserem Land aufhalten, werden bis zum Ablauf des Ultimatums in Russland arbeiten", teilte das Ministerium mit.

Zeitlich begrenzte Visa

Die neuen Sanktionen waren Ende Dezember einstimmig vom UN-Sicherheitsrat verabschiedet worden. Sie sehen die Rückkehr aller im Ausland arbeitenden Nordkoreaner bis Ende 2019 vor. Laut Matsegora stellt Russland jedes Jahr zwischen 12.000 und 15.000 zeitlich begrenzte Visa an nordkoreanische Bürger aus.

Etwa 35.000 Nordkoreaner arbeiten nach Angaben des Botschafters aktuell in Russland, hauptsächlich im Bausektor, in der Landwirtschaft und der Fischerei. Ihre Löhne seien nur geringfügig niedriger als die russischer Bürger. Etwa die Hälfte ihres Gehalts müssten sie allerdings an die Regierung in Pjöngjang abführen.

Der Großteil der ins Ausland entsendeten Nordkoreaner arbeitet in China oder Russland und bringt von dort wertvolle Devisen in die Heimat. Laut UNO arbeiten sie unter "sklavenähnlichen Zuständen". (APA, 7.2.2018)